Mittwoch, 9. August 2023

Michalis

 


Das Europacupspiel zwischen AEK Athen und Dinamo Zagreb wurde aufgrund von massiven Ausschreitungen abgesagt. Was ist passiert?

Das Spiel hätte ohne Gästeanhänger stattfinden sollen. Glaubt man verschiedenen sozialen Netzwerken und Medien haben trotzdem rund 200 Anhänger (andere Medien schreiben von 120 bis 150) des kroatischen Vereines die Reise nach Griechenland angetreten. Medienberichten zufolge war den griechischen Behörden diese Anreise bekannt, sie hätten sie aber nicht unterbunden.

Die Partie ist wegen der Rivalität zwischen den Fans von AEK und Dinamo, die wiederum mit den Fangruppen von Panatinaikos befreundet sind eine heikle. Auch mit den Fans des dritten Athener Großvereines, Olympiakos verbindet die Kroaten eine Feindschaft, sind doch die Fans von Oly mit jenen von Zrvena Zvezda befreundet. Vor einigen Jahren gab es schon Zusammenstösse am Flughafen von Athen.

Aus diesem Grund beschlossen die Vereine, keine Auswärtsfans zuzulassen. Die Fans von Dinamo kamen trotzdem. Am Vorabend des Spiels kam es dann zu den Ausschreitungen rund um das Stadion von AEK in Nea Filadelfia.

Und hier gehen die Meinungen und Berichte in den sozialen Netzwerken auseinander: Einige sprechen davon, dass die Attacke der Kroaten (und befreundeter Griechen von PAO ?) gegen unbeteiligte Fans mit Familien erfolgten, andere sprachen wiederum von einem Zusammenstoß der befeindeten Fangruppen. Laufende Bilder bringen keine Klarheit in die Angelegenheit. Klar ist nur, dass diese Zusammenstöße äusserst gewalttätig waren.

In ihrem Verlauf wurde der 22jährige (lt. anderen Medien 29jährige) AEK-Fan Michalis durch Messerstiche tödlich verletzt, vier weitere Griechen und mehrere Kroaten kamen mit mehr oder weniger schweren Verletzungen in örtliche Spitäler. Anfangs wurde noch kolportiert, dass ein 13jähriges Mädchen durch einen geworfenen Stein lebensgefährlich verletzt wurde, dies dürfte allerdings nicht stimmen.

Sofort nach Bekanntwerden des Todes von Michalis wurden in den sozialen Netzwerken Vermutungen und Beschuldigungen laut, mittlerweile dürfte es sich herausgestellt haben – wenn man den Medienberichten glauben kann – dass die Waffe zuletzt von einem Griechen angegriffen wurde. Was natürlich noch nichts heissen muss, lässt es doch viel Raum für Vermutungen offen.

Insgesamt wurden 98 Fans von Dinamo, darunter auch ein österreichischer Staatsbürger von den Behörden festgesetzt, einige bei der Ausreise geschnappt und – laut Medienberichten – einer kriminalpolizeilichen Untersuchung zugeführt. Wo der Rest der Kroaten sich aufhält, ist derzeit nicht bekannt. Laut griechischen Medien drohen den festgenommenen Kroaten bis zu zehn Jahren Haft.

Die Veranstalter sagten das Spiel in Athen ab, jetzt wird das Spiel am 15.8. in Zagreb das erste der beiden Partien werden, das Rückspiel in Athen soll am 19.8. stattfinden. Bis dahin hoffen die Behörden, den Fall aufgeklärt zu haben. Im Nachgang wurden 7 hohe Polizeioffiziere vom Dienst suspendiert.

R.I.P.

 

AEK Athen – Dinamo Zagreb: Schwere Vorwürfe gegen griechische Polizei nach Tod eines 22-Jährigen (kleinezeitung.at)

22-Jähriger starb nach Messerstichen: AEK gegen Dinamo nach tödlichen Ausschreitungen abgesagt (kleinezeitung.at)

Dinamo Zagreb gegen AEK Athen: Fan tot nach Randale vor Spiel (faz.net)

AEK Athen vs. Dinamo Zagreb: Ein Toter nach Hooligan-Ausschreitungen | PULS 24

Drama vor Europacup-Spiel: Fußball-Fan wurde bei Randalen erstochen | kurier.at

Dinamo fans taken for DNA testing, latest information from Athens (ultras-tifo.net)

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