Freitag, 26. Februar 2016

Red Star Penzing versus Hellas Kagran

Dieses Wochenende findet das Spiel der zweiten Landesliga zwischen Red Star Penzing und Hellas Kagran statt. Die Frühjahrssaison startet endlich wieder und alle sind schon richtig heiss auf Fussball. Dieses Duell könnte aber auch eine gewisse Brisanz haben:
 
Während es bei den Hausherren seit eineinhalb Jahren eine linke Fangruppe namens "Guardia Rossa" besteht, sagt man Hellas Kagran - nicht zuletzt durch ihren Präsidenten Martin Graf und seiner Mitarbeiter (wie Marcus Vetter) am Platz (http://derstandard.at/1339637967312/Match-zur-Causa-Meschar-Grafs-Hellas-Kagran-gegen-Kronen-Zeitung-Das-ist-Brutalitaet) - eine gegenläufige Positionierung nach. Dies wird noch durch einen Artikel auf der Internetseite von "unzensuriert.at" (siehe unten) gefestigt. Auch die Fans haben in der Vergangenheit schon aufgezeigt. So waren bei einem Cupspiel gegen Wacker Innsbruck starke Polizeikräfte nötig um die anwesenden Hooligans auf Seiten von Hellas Kagran im Zaum zu halten. Immerhin - dies war der einzige namhafte Zwischenfall bei Hellas. In jüngerer Zeit dürfte sich wieder eine kleine, junge Truppe zusammengefunden haben, die die Hellas supporten will. Man kann nur hoffen, dass die politische Komponente bei Hellas dadurch wieder zugunsten des Sports in den Hintergrund gedrängt wird.
 
 
Dabei war Hellas Kagran in den 90ern noch ein SPÖ-geführter Grätzelverein. Immerhin - Hellas Kagran wurde um Jahre 1926 von Exilgriechen in Wien gegründet (eine ähnliche Geschichte hat auch Hellas Verona) und galt lange Zeit als Migrantenverein. Im fussballtechnisch immer multikulturellen Wien der Zwischenkriegszeit also eher die Regel denn die Ausnahme. Heute gibt es im Wiener Fussballverband ja nicht mehr wirklich viel "Migrantenvereine", da die Funktionäre diesen ein Überleben schwer machen.
 
Bei Red Star Penzing hingegen war die Arbeitertradition immer gegeben. Schon alleine die Namensfindung ist - glaubt man den Erzählungen - eine typisch wienerische. Man ging an einem Plakat der Schiffahrtslinie "Red Star" vorbei und hatte den Namen. Eine ähnlich interessante Namensfindung sagt man ja auch Platznachbar Helfort nach, die - ein wenig verballhornt - nach einem Fort in Frankreich (Belfort) benannt sein sollen.
 
Die Farben Rot-Schwarz sind und waren immer die typischen Arbeiterfarben, sie finden sich auch bei anderen "Hacklervereinen" wie Simmering oder unseren FAVAC. Auch die Ostbahn XI und der Landstrasser AC tragen sie. Dabei gelten aber gerade diese Arbeitervereine im Verband als "schwierig" da deren Anhänger eine gewisse Vorliebe für "Eigenständigkeit" haben. Und die drückten sich nicht selten auch in massiven Unmutsäusserungen aus.
 
Wie auch immer, es wird spannend am Wochenende und ich persönlich hoffe, dass es ein bunter, lauter aber friedlicher Fussballnachmittag werden wird.
 
 

Da war doch damals was.....

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507374.html

Wieso kommen die noch?
In Westdeutschland kocht Haß auf die DDR-Übersiedler hoch. Die Staatenwechsler werden zunehmend als Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt betrachtet. Vor allem in den Fluren der westdeutschen Sozialämter entlädt sich der Zorn auf die Zuzügler. Ein Beamter: "Wir sind froh, wenn das Mobiliar heil bleibt."
In seiner alten Heimatstadt Neuruppin gilt der Übersiedler Martin Laubsch, 43, heute als gemachter Mann. Vor zwei Wochen, auf Besuch im Osten, saß er mit alten Freunden im "Brauhof", seiner ehemaligen Stammkneipe. Beim Bier trumpfte der gelernte Schlosser groß auf: Eine Arbeit habe er im Westen schon gefunden und auch eine Wohnung. Die sei zwar klein, "aber für den Anfang reicht es".
Alles falsch. In Wahrheit haust Laubsch unter erbärmlichen Umständen in einer dringend renovierungsbedürftigen Turnhalle im Zentrum von Bochum. Jeden Tag kommt es in dem Notquartier zu Streit und Schlägereien, und nachts kann der Mann kaum schlafen, weil Betrunkene krakeelend durch die Gänge torkeln. Laubsch: "Es ist die Hölle."
Einen Job hat der Schlosser nicht einmal in Aussicht: Wo immer er sich bislang beworben hatte, wurde er abgewiesen. "Mit 43 Jahren", dämmert ihm nun, "gehört man im Westen zum alten Eisen."
Doch die Wahrheit über sein neues Leben in der Bundesrepublik mochte Laubsch den Kumpels in Neuruppin nicht erzählen: "Da hätte ich mich zu sehr geschämt." Und der Hölle von Bochum zu entfliehen, traut er sich auch nicht: "Dann könnte ich ja drüben keinem Bekannten mehr unter die Augen treten."
Im Westen wären viele heilfroh, wenn Leute wie Laubsch endlich dahin zurückgingen, woher sie gekommen sind: Bei den Bundesbürgern macht sich zunehmend Angst breit, daß diejenigen, die nun Woche für Woche zu Tausenden mühelos die Grenzen passieren, das westdeutsche Sozialsystem sprengen und den Wohnungs- und Arbeitsmarkt zum Kollabieren bringen.
Wie bedrohliche Wasserstandsmeldungen rücken die Tageszeitungen wöchentlich die aktuellen Übersiedlerzahlen ein: In der ersten Februar-Woche etwa wechselten 14 500 Ostdeutsche nach Deutschland-West, vorletzte Woche waren es, trotz Aussicht auf Wiedervereinigung samt Währungsreform, immer noch 11 800; im Februar werden kaum weniger kommen als im Januar - rund 58 000, die Bevölkerung einer Stadt wie Lüneburg.
Hellhörig verfolgen die meisten Bundesbürger die öffentliche Debatte darüber, wie der Zustrom aus der DDR vermindert werden könne. Sorgenvoll werden die Zuzugszahlen addiert und hochgerechnet. Im letzten Jahr kamen insgesamt 343 854 Übersiedler aus der DDR, dazu 377 055 Aussiedler aus Osteuropa und 121 318 Asylbewerber aus aller Welt - summa summarum 842 227 Menschen.
Wohl nur noch in "Baracken-Gettos am Rande der Großstädte", glaubt Bernhard Happe, Sozialdezernent beim Deutschen Städtetag, ließen sich die Massen aufnehmen, die bis Ende 1990, bei erstmals ganzjährig geöffneten Grenzen, erwartet werden: nach vorsichtigen Schätzungen 1,5 Millionen Neubürger, nach pessimistischen Prognosen weit über zwei Millionen.
Die Zuzügler drängen in ein Land, in dem
* drangvolle Enge in Auffangquartieren - alten Schiffen,
Turnhallen, Kasernen und Campinganhängern - schon jetzt
zu Lagerkoller und Depressionen führt (siehe Seite 34),
* aufgrund einer verfehlten Wohnungsbaupolitik bereits
letztes Jahr rund 800 000 Wohnungen fehlten und sozial
schwache Einheimische zunehmend in die Obdachlosigkeit
gedrängt werden (siehe Seite 45),
* der Arbeitsmarkt schon die Zuwanderer des vorigen
Jahres nicht verkraften konnte; bereits Silvester waren
131 000 Aussiedler und 128 000 Übersiedler arbeitslos,
neben 1,8 Millionen einheimischen Erwerbslosen (siehe
Seite 37),
* die Sozialhilfe-Etats der Gemeinden so strapaziert
sind, daß die Neuzuzüge bei vielen der 2,5 Millionen
westdeutschen Sozialhilfe-Empfänger
Fremdenfeindlichkeit und Zukunftsängste wecken (siehe
Seite 40).
Schon haben Unbekannte in einigen Hamburger Stadtteilen an Plakaten, die Verständnis für die Staatenwechsler wecken sollen, bei dem Slogan "Offene Grenzen, offene Herzen" den Zusatz "Willkommen bei uns" mit Messern zerfetzt und herausgerissen.
In Herne, bei einer Übersiedlerdiskussion, flogen letzte Woche Steine. In einem neuerrichteten Übersiedlerheim in Godorf bei Köln legten Brandstifter Anfang des Monats gleich zweimal kurz hintereinander Feuer. In Stuttgart brannten Übersiedlergegner ein Übergangsquartier bis auf die Grundmauern nieder.
Der Bremer Wissenschaftssenator Henning Scherf (SPD) fürchtet bereits, "daß wir bald Großstadtkriege wie in den USA haben". Selbst führende Unionspolitiker, die bislang standhaft in Verwandtenliebe machten, beginnen sich zu sorgen.
Bei einem anhaltenden Massenzuzug breche nicht nur "in der DDR alles zusammen", verkündete jüngst der baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth. Auch hierzulande drohe "die schönste Destabilisierung".
Das Klima ist in den vergangenen Wochen deutlich rauher geworden. So hätten Nachbarn eine Übersiedler-Familie in Essen kürzlich auf der Straße als "DDR-Schweine" beschimpft, berichtet Kerstin Lehner, Initiatorin einer Selbsthilfegruppe für ehemalige DDR-Bürger, und das sei kein Einzelfall.
Auch Kinder aus der DDR haben zunehmend unter Anfeindungen zu leiden. "Die Kids schnappen auf, was sie zu Hause so hören, und brabbeln das dann nach", sagt Harald Fischer, Leiter einer Hamburger Haupt- und Realschule. In der Pause stünden die Zweit- und Drittkläßler auf dem Schulhof zusammen und diskutierten, "wer raus muß aus Deutschland - die Aussiedler, die DDRler oder die Asylanten".
Wie sehr die Einstellung zu den Staatenwechslern ins Negative umgeschlagen ist, belegt eine SPIEGEL-Umfrage. Der Erhebung zufolge waren letzten Monat nur noch 33 Prozent der Bundesbürger dafür, daß alle Übersiedler aus der DDR aufgenommen werden. Im Oktober letzten Jahres, vor der Grenzöffnung, hatten sich noch 63 Prozent mit einer generellen Aufnahme einverstanden erklärt.
Vor allem bei den Ärmeren im Lande, die sich durch die Konkurrenz aus dem Osten noch weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt sehen, kocht nun Haß hoch. Besonders heftig entladen sich die sozialen Konflikte auf den Fluren von westdeutschen Sozial- und Wohnungsämtern. Immer häufiger reagierten ortsansässige Wohnungssuchende "mit nackter Wut" auf die DDR-Konkurrenz, berichtet ein Mainzer Verwaltungsangestellter: "Wir sind froh, wenn das Mobiliar heil bleibt."
Überforderte Behördenmitarbeiter lassen sich zu Dutzenden versetzen oder krank schreiben, mancherorts werden Alarmklingelknöpfe unter den Kanten von Sozialamt-Schreibtischen installiert. Der Schöppinger Lagerleiter Erwin Wingenbach zieht es mittlerweile vor, auf der Straße "möglichst nicht erkannt zu werden". Andernfalls müsse er sich aggressiv fragen lassen: "Wieso kommen die noch? Wissen die nicht, daß wir keine Wohnungen und Stellen haben? Warum packen die jetzt nicht drüben an?"
Mancherorts wehren sich Anwohner gegen den Zuzug in ihre Nachbarschaft. In Dortmund beispielsweise, wo 6 von 150 Turnhallen mit Übersiedlern belegt sind, forderte der Vorstand des Vorort-Vereins TuS Westfalia Sölde in einer Resolution Rat und Stadtverwaltung auf, nicht länger "an der langsamen Aushöhlung unseres Turn- und Sportbetriebes" mitzuwirken. In Bremen-Vegesack besetzten letzte Woche 60 Eltern mit ihren Kindern kurzerhand eine Halle, in die Übersiedler einquartiert werden sollten.
Wie gering die Bereitschaft zum Zusammenrücken mittlerweile bei seinen Mitbürgern ist, mußte auch Bodo Kern, Bürgermeister im schwäbischen Kaisersbach, erfahren. Kern hatte die Besitzer von Wochenend- und Ferienhäusern in seiner Gemeinde angeschrieben und um Aufnahme von Zuzüglern gebeten. Typische Antwort: "Stecken Sie sich Ihren Schrott doch an den Hut."
Mit derlei Vokabular waren jahrelang nur Asylbewerber aus Ghana oder Gastarbeiter aus Anatolien bedacht worden. Die damalige Standarderklärung, Rassismus und Deutschtümelei seien in diesem Land halt nicht auszurotten, taugt nun nicht mehr zur Analyse der Fremdenfeindlichkeit neuer Art, die ausschließlich auf Menschen zielt, die nach herrschender Auffassung "Landsleute" (Helmut Kohl) sind.
Politikwissenschaftler sehen keinen Widerspruch zwischen der Zustimmung der meisten Bundesbürger zur deutschen Einheit und der wachsenden Ablehnung von Übersiedlern. "Die Vereinigung der Deutschen soll sich nicht auf unserem Boden vollziehen", interpretiert auch der einstige Bonner Regierungssprecher Klaus Bölling die neueste Stimmung im Westen.
Der Sozialdemokrat verweist auf sozialpsychologische Studien, denen zufolge sich der Patriotismus der Westdeutschen vor allem auf die ökonomische Leistung stützt. Dieser "Wirtschaftspatriotismus" schlage jedoch rasch in "Wohlstandschauvinismus" und in "ausgrenzende und fremdenfeindliche Gefühle" um, sobald jemand - wer auch immer - einen Anteil am Wohlergehen beansprucht.
Die feindseligen Gefühle sind bei manchem zur offenen Ablehnung geworden, seit Massen von Neuankömmlingen spürbar den Arbeitsmarkt belasten und, mehr noch, seit auch Zuzügler eintreffen, die offenbar gar keine reguläre Arbeit suchen, sondern sich in erster Linie um Sozialhilfe bemühen und sich auch sonst nicht in die gängigen Vorstellungen von bürgerlicher Wohlanständigkeit fügen.
Bundesweit sehen sich die Betreuer Menschen konfrontiert, die handfeste soziale und persönliche Probleme haben. Während im vergangenen Jahr vor allem junge Familien in die Bundesrepublik drängten, kreuzen nun überproportional viele alleinstehende Männer bei den Behörden auf - "gescheiterte Existenzen, die schon in der DDR durchs soziale Raster gefallen sind", wie Rita Hermanns vom Berliner Sozialsenat berichtet. Von den 200 Übersiedlern, die in den letzten drei Monaten beispielsweise nach Herne kamen, sind nach Angaben der Stadtverwaltung rund 50 gesellschaftliche Außenseiter: Alkoholiker, Drogenabhängige, Prostituierte, psychisch Kranke.
Ein Teil der Zuzügler kommt nach Beobachtungen der Ämter direkt aus dem Gefängnis. Andere nutzen die Ausreise, um sich lästigen Alimentenzahlungen zu entziehen; beim Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in München sind seit Mitte November rund 20 000 Anfragen von alleingelassenen Frauen eingegangen.
Nicht wenige Ost-Ehemänner haben sich - neuer Staat, neues Glück - mit ihrer Geliebten in den Westen davongemacht. "Unterhaltsschuldner, wo man hinschaut", stellt die Münchner DRK-Abteilungsleiterin Margit Pierniczek resigniert fest.
Mit rund 100 Auskunftsersuchen sollen Eltern aufgespürt werden, die ihre Kinder in der DDR bei Verwandten oder in Heimen abgegeben und sich dann sang- und klanglos in den Westen davongemacht haben. Typisch ist der Fall einer Mutter, die sich telefonisch aus einem Hotel im bayerischen Riedern bei der Jugendhilfe in Ost-Berlin-Friedrichshain meldete: "Ich bleibe hier, ich kann meine Nancy nicht mehr gebrauchen."
Die Situation in den Heimen und Lagern spitzt sich immer mehr zu, Meldungen über Saufereien und Raufereien häufen sich. In einigen Einrichtungen herrsche eine derart "aufgeputschte Stimmung", berichtet der Essener Sozialdezernent Günter Herber, daß er es nicht mehr wage, "da einen Sozialarbeiter hinzuschicken, das ist schon beinahe lebensgefährlich".
Sein Kölner Amtskollege Lothar Ruschmeier bestätigt: "Die Auswüchse gehen über das normale Maß hinaus." Städtische Bedienstete seien nachts überfallen und beraubt worden, Mitarbeiterinnen der Verwaltung würden sexuell belästigt. "Dauernd Trouble mit den Alkis", meldeten auch Mitarbeiter im West-Berliner Aufnahmelager Marienfelde ihrer Sozialsenatorin.
Das Saarland hat letzte Woche als erstes Bundesland Konsequenzen gezogen und in sechs Notaufnahmestellen Polizeibeamte stationiert. Köln will demnächst spezielle Resozialisierungsheime für auffällige Übersiedler einrichten.
Dazu zählen vor allem Haftentlassene, die im Lager alte Knastrituale pflegen. In einer Turnhalle in Aachen beispielsweise vertreiben sich einige die elend lange Zeit, indem sie sich gegenseitig tätowieren. Die Männer haben eine Nadel mit Bindfaden an einen abgebrochenen Zahnbürstenstiel befestigt, halten sie kurz über ein Feuerzeug und stechen sich dann jeden Abend aktuelle Sinnsprüche und ungelenke Bilder in die Haut - nackte Frauen und darüber, in blauen Lettern, "Freiheit statt Kommunismus".
Das erhoffte flotte Leben im Westen rückt für die meisten Ostbürger, die jetzt noch kommen, in immer weitere Ferne. Die Massenquartiere, ursprünglich als Provisorien gedacht, werden zu Dauerlösungen. Auf drei bis vier Jahre schätzt der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Hermann Heinemann (SPD) die durchschnittliche Verweildauer in den Notquartieren.
Der Frust setzt Aggressionen frei oder wird im Alkohol ertränkt. In der Bochumer Turnhalle, in der Übersiedler Martin Laubsch mit ungewissem Ende ausharrt, fuchtelt ein Mann mit einer Gaspistole herum, aus einer Ecke der Halle ertönt Gebrüll: Ein volltrunkener Bewohner hat seinem Bettnachbarn aufs Laken gepinkelt.
Nur ein paar Straßen weiter, im Stadtbad, sieht es nicht weniger trostlos aus: Wo bis vor kurzem Fangopackungen und Moorbäder verabreicht wurden, sind nun 110 Ostler einquartiert. Helfer haben die Badewannen mit Hilfe von Spanplatten und Schaumstoffmatratzen in Betten umfunktioniert, in den Umkleidekabinen wurden Etagenbetten aus schwarzem Metall aufgestellt. Die Sauna dient als Notküche.
Sie habe in den ersten Nächten "kein Auge zugemacht", klagt Beate Schrimpf, Küchengehilfin aus Erfurt: "Immer brannte das Licht, und der Raum ist nicht abschließbar." Entgeistert stellt ihr Freund Heiko Hademann fest: "So haben wir uns den Westen nicht vorgestellt."
Wie sie ihn sich vorgestellt haben, darüber gibt eine Untersuchung der "Forschungsgruppe Übersiedler" an der Universität Bochum Auskunft. Von 900 ehemaligen DDR-Bürgern, die im Januar befragt wurden, erhoffte sich knapp die Hälfte in erster Linie ein Leben mit Gefriertruhe, Volkswagen und Farbfernseher sowie bessere Arbeitsbedingungen. Wünsche nach Reise-, Meinungs- und Pressefreiheit, die vor der Grenzöffnung im November häufig an erster Stelle genannt wurden, spielen jetzt kaum noch eine Rolle.
Immer mehr DDR-Bürger, so eine weitere Erkenntnis der Wissenschaftler, wechseln

Die WIG vor ihrer Eröffnung sowie die Hansson-Siedlung


Spielen auf der "Gstettn" die einmal der Westeingang der WIG 74 (heute Kurpark Oberlaa) werden sollte. Sommer 1972


Blick vom heutigen Westeingang in Richtung Hotel. Das damalige "TOUROTEL" (heute heisst es AIRO TOWER) war noch im Bau. Winter 1973


Ebenfalls aus dem Winter 1973: der heutige Fussballplatz nebem dem Minigolfplatz, im Hintergrund die noch nicht fertiggestellte PAHO Halle.


Die noch nicht fertiggestellte "Franz-Koci-Strasse, rechts hinten das kleine Einkaufszentrum. Muss etwa um 1972 gewesen sein.


Bei der damals noch nicht vorhandenen Schleife "Per Albin Hansson Siedlung" der Linie 167 (später 67). Heute wird dort an einem Rangierhaus für die erweiterte U 1 gebaut. Herbst 1972.




Der neue FIFA Präsident

115 Stimmen reichen zum Sieg

Gianni Infantino ist neuer Präsident des Fußballweltverbands (FIFA). Der 45-jährige Schweizer setzte sich am Freitag beim außerordentlichen FIFA-Kongress gegen den zuvor als Favoriten gehandelten Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa im zweiten Wahlgang durch. Infantino erhielt 115 der 207 Stimmen und damit die erforderliche absolute Mehrheit, für Salman votierten 88 Delegierte.
Prinz Ali bin al-Hussein aus Jordanien mit vier Stimmen und der Franzose Jerome Champagne mit null Stimmen waren wie erwartet chancenlos. Im ersten Wahldurchgang hatte es ein enges Rennen zwischen Infantino (88 Stimmen) und Salman (85) gegeben, beide verfehlten allerdings die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Hussein war auf 27 Stimmen gekommen, Champagne auf sieben. Kurz vor der Abstimmung hatte der fünfte Bewerber, Tokyo Sexwale aus Südafrika, seinen Rückzug verkündet.
Ebrahim al-Khalifa gratuliert Gianni Infantino
APA/AFP/Olivier Morin
Salman bin Ibrahim Al Chalifa gratuliert Gianni Infantino zu seinem Wahlsieg
Das erste Wort Infantinos in seiner Antrittsrede war „Uff“. Der sichtlich mitgenommene Schweizer fuhr fort: „Es war ein sportlicher Wettkampf. Einer gewinnt, vier leider nicht.“ In fünf Sprachen meinte Infantino: „Liebe Freunde, ich kann meine Gefühle in diesem Moment gar nicht richtig ausdrücken. Es war eine außergewöhnliche Reise, in der ich viele interessante Leute getroffen habe, die Fußball lieben und die wollen, dass die FIFA wieder respektiert wird und dafür Applaus bekommt. Wir sollten wieder stolz darauf sein, was wir als FIFA leisten. Ich will der Präsident von allen 209 Verbänden sein und mit allen zusammenarbeiten, um eine neue Ära der FIFA einzuleiten.“

ÖFB-Präsident Windtner erleichtert

Infantino tritt damit die Nachfolge seines für sechs Jahre gesperrten Landsmannes Joseph Blatter an, der die FIFA seit 1998 geführt hatte. Der bisherige Generalsekretär des europäischen Dachverbands UEFA hatte unter anderem die Unterstützung des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB). Infantino hatte als Kandidat den ebenfalls gesperrten UEFA-Präsidenten Michel Platini ersetzt, der eigentlich Blatters Amt übernehmen wollte.
Auch ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigte sich erfreut über die Wahl Infantinos. „Es ist wirklich Freude und Erleichterung, weil es genutzt hat, dass wir Infantino nach Kräften unterstützt haben. Es ist ein guter Tag für den Weltfußball und Europa. Er garantiert am meisten, dass der Fußball wieder in den Mittelpunkt rückt. Wir kennen ihn bestens, weil er einer unser engsten Vertrauten auf UEFA-Ebene war“, sagte Windtner.

Böse Rapid

Rapid-Fans: Plakat-Skandal! Drohung, Beschimpfung (Bild: sportkrone.at)

Rapid-Fans: Plakat-Skandal! Drohung, Beschimpfung

25.02.2016, 18:42
Der Plakat-Skandal! Hässliche Szenen von "Fans" überschatteten Rapids nächste Pleite gegen Valencia daheim in der Europa League (0:4, Gesamtscore: 0:10). Einige Rapid-"Anhänger" beschimpften Valencia, bedrohten die Vereinsführung, konnten dreimal heftige Transparente (Stinkefinger inklusive) ausrollen. Auch ein Versagen des Vereins, dass solche Spruchbänder ins Stadion gelangen konnten. Valencia-Coach Neville: "Der Bogen wurde überspannt!" Schon vor dem Match randalierten Valencia-Fans vor demHappel-Stadion, warfen Falschen und sorgten für Tumulte. Das große Polizei-Aufgebot griff sofort ein und führte 15 Spanier ab.
H
eftige Szenen vor dem Spiel vor dem Ernst-Happel-Stadion, doch die Polizei hat schnell für Ruhe gesorgt und 15 (junge) Valencia-Fans abgeführt. Diese sollen mit Flaschen geworfen und randaliert haben. Unser Sportkrone.at-Reporter hat alles gesehen: "Die Exekutive hat die Fans eingekreist und danach abgeführt, davor ist es ganz schön zur Sache gegangen."

Plakat-Skandal: Auch Versagen des Vereins


Scheinbar als Reaktion auf den Vorfall in Valencia haben einige Rapid-"Fans", die als solche kaum bezeichnet werden können, diesmal verwerflich reagiert: "Puta Valencia" war auf einem riesigen Transparent zu lesen. "Hure Valencia" heißt dies übersetzt! Auch ein Versagen des Vereins, dass dieses Plakat ins Stadion gelangen konnte. Das Transparent -mit riesigem Stinkefinger.
Erst nach über 20 Minuten schafften es die Ordner, dass dieses Transparent abgenommen wurde! Doch die "Fans" rechneten scheinbar damit, rollten kurz danach drei (!) neue Plakate aus, auf denen zu lesen war: "Die ganze Welt muss wissen, dass Damia Vidagany & Julian Suescun Söhne einer Hure sind." Damit wurden ein Sicherheitsbeauftragter und der Pressesprecher von Valencia zutiefst beleidigt.
Rapid-Fans: Plakat-Skandal! Drohung, Beschimpfung (Bild: sportkrone.at)

Letztes Plakat sogar als Drohung!

Der ganze Plakat-Skandal gipfelte im letzten Doppel-Banner: Da wurden die Valencia-Verantwortlichen sogar bedroht. Es handelt sich um ein Sprichwort, das - frei übersetzt -so lautet: "An die Verantwortlichen von Valencia CF: Jeder einzelne wird zur Verantwortung gezogen." 

Strafe für Rapid fix

Diese Rapid-"Fans" haben mit ihren widerlichen Plakaten nur eines erreicht: Rapid wird eine saftige Strafe erhalten! Geschäftsführer Christoph Peschek: "Wir müssen analysieren, wie das passieren konnte!"

Valencia-Coach-Neville informierte UEFA

Der Trainer des spanischen Gegners, Gary Neville, sagt danach bei der Pressekonferenz: "Ich habe die UEFA gebeten, die Plakate entfernen zu lassen. Der Bogen wurde überspannt!" Er berichtete weiter: "Barisic und Krammer haben sich bei mir entschuldigt. Die Rapid-Fans haben so etwas nicht nötig, sie haben für eine tolle Stimmung gesorgt."



Marseille in Bilbao

Dortmund in Porto

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Infos von woanders

Wenn man die natürliche Demarkationslinie - die Donau - in Richtung Nordosten überquert findet man auch dort einige interessante Häuser: Floridsdorf, von den Wienern liebevoll "Neu-Tschechien" genannt becirct mit fast schon urbanem Charme.













Willem II versus Feyenoord 1984


LKS Lodz