Montag, 27. März 2023

Der nächste Gegner im Wiener Landescup

 


Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg waren Aufbruchjahre im Wiener Fussball. Viele Vereine wurden gegründet, fusionierten sich und lösten sich wieder auf. Die Gründe waren so verschieden wie ihre Gründer. Einer dieser Gründer war der Fiaker Anton Sandner, der 1911 den heutigen LAC gegründet hat, nachdem seine ersten Gründungsversuche nicht erfolgreich verlaufen waren. Unter dem Namen „Athletik Club Training“ (nicht zu verwechseln mit dem Sportclub Training der fussballerischen Urzeit vor 1900) versammelten sich sportbegeisterte Jugendliche um Fussball zu spielen. Leider kam dann die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, der Erste Weltkrieg, der für den Verein und seine Spieler verheerende Folgen hatte. Erst 1918 konnte wieder eine Mannschaft gesammelt werden, die unter dem nun neuen Namen „Landstraßer Amateure“ den Spielbetrieb wieder aufnahm. Dabei gab es am 24.6.1919 auch einen sportlichen Höhepunkt, als der St. Pöltener Sportplatz mit dem Spiel Landstrasser Amateure gegen den St. Pöltener Sport Club eröffnet wurde. Die Wiener gewannen 5-4.



Der Verein schaffte es in den 30er Jahren in die 2. Klasse des Wiener Fussballverbandes aufzusteigen, heute wäre das die 2. Bundesliga. Der damals bekannteste Spieler der Landstraßer Amateure war der später nach Frankreich emigrierte Camillo Jerusalem, der seine Popularität beim zweiten Mitropacupsieg der Austria 1936 erreichte, bei dem er das entscheidende Tor im Finale gegen Titelverteidiger Sparta Praha erzielte. Er wurde mit Roubaix und Servette Genf in zwei verschiedenen Ländern Meister. Seine Karriere beendete er als Trainer von Red Star.

Durch die Professionalisierung der Liga beschlossen die Landstraßer Amateure sich in Landstraßer AC umzubenennen. 1936 erhielten sie auch endlich ihren ersten eigenen Platz, den sie bis in die 70er Jahre innehaten, ehe der heutige Platz in der Baumgasse entstand. Insgesamt 15 Saisonen in der zweiten Liga waren die Rotschwarzen aus Erdberg tätig.


Während des Zweiten Weltkrieges gab es einige Zwangsfusionen mit anderen Vereinen um die auch in diesen Vereinen ausgeübten zusätzlichen Sportarten am Leben erhalten zu können. Die Vereine waren der Firmenverein „Dämon“, der SC Pfeil und der SC Delka.

Es folgen noch einige Fusionen, Umbenennungen und Zusammenlegungen des Landstraßer AC, zuletzt mit dem Bezirksrivalen des FAVAC, nämlich IC Favoriten. Bekannt war auch die Bezeichnung LSV Persil, welche der LAC lange innehatte.



Quellen: ANNO, NWTblatt, Wr. Sport am Montag, Wr. Fussball Gschichtn

Dieser Verein mit seiner bunten Geschichte ist unser nächster Cupgegner.