Donnerstag, 4. April 2013

Hmja die Osterzeit ist wirklich lustig


Sponsor soll Neubau mitfinanzieren

Die Debatte über die Generalsanierung des maroden Hanappi-Stadions und einen möglichen Neubau der Heimstätte von Rapid bekommt neuen Zündstoff: Clubpräsident Rudolf Edlinger kann sich in einem Interview mit Radio Wien vorstellen, den Stadionnamen an einen Sponsor zu verkaufen. Der Wiener Traditionsclub hatte genau das bisher kategorisch ausgeschlossen.
Im Zuge der Ermittlung des Sanierungsbedarfs hatte sich im vergangenen Jahr herausgestellt, dass eine Beseitigung der gröbsten Schäden und eine Renovierung finanziell wesentlich aufwendiger wären als davor angenommen. Eine ebenfalls angedachte Erhöhung des Fassungsvermögens würde diesen Rahmen endgültig sprengen. Daher hatte Edlinger zuletzt einen Abriss des 40 Jahre alten Stadions und einen Neubau an gleicher Stelle angeregt.

17,7 Millionen an Fördergeld sind zu wenig

Die Stadt Wien hatte den Hütteldorfern im November 2011 eine Förderungssumme von 17,7 Millionen Euro für die Generalsanierung der Arena im Westen Wiens zugesagt. Zunächst war geplant, dass das Stadion ab Sommer 2013 ein Jahr lang saniert wird. „Rapid und das Hanappi-Stadion sind eine Einheit“, hatte Edlinger damals betont. „Das Stadion soll größer und schöner werden, aber ‚St. Hanappi‘ bleiben“, so der 73-Jährige noch im November 2011.
Rapid-Präsident Rudolf EdlingerGEPA/Christian OrtRapid-Boss Rudolf Edlinger ist der Name „St. Hanappi“ offenbar nicht mehr heilig
Dass diese Fördersumme nicht reichen würde, war schnell klar. Zu massiv sei der tatsächliche Sanierungsbedarf, hieß es in einer Studie aus dem vergangenen Jahr. Zuletzt forderte Edlinger daher gleich einen Neubau der Rapid-Heimstätte. Die Kosten dafür bezifferte der ehemalige Finanzminister auf 40 bis 45 Millionen Euro - eine Summe, die die Stadt Wien nicht zur Gänze tragen wird.

Gespräche mit möglichen Sponsoren laufen

Wie Edlinger nun in einem Interview mit dem ORF-Radio sagte, sei der Verein auf der Suche nach einem Namenssponsor, um die erforderliche Summe aufzutreiben. Gespräche über eine Finanzierung liefen, so Edlinger gegenüber Radio Wien. Auch Kontakte mit den Errichtern seien aufgenommen worden, die Möglichkeit eines Neubaus werde in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht geprüft. Eine Entscheidung soll bis zum Sommer fallen.
Dass Fußballstadien immer öfter ihre Namen von Sponsoren erhalten, ist seit Jahren mittlerweile auch in Österreich gang und gäbe. Rapid ist einer der letzten heimischen Clubs, die sich bisher erfolgreich dagegen gewehrt haben. Seit mehr als 30 Jahren trägt das ehemalige Weststadion in Hütteldorf den Namen des ehemaligen Rapid-Spielers und späteren Architekten Gerhard Hanappi, von den Fans des österreichischen Rekordmeisters wird es aufgrund ihrer „religiösen“ Beziehung zu ihrem Verein schlicht als „St. Hanappi“ bezeichnet.