Zweites Auswärtsspiel in diesem Frühjahr und es
ging zu unseren "Lieblingen" nach Hernals, nämlich zum Post SV. Einer
der beiden Vereine in dieser Gegend, der immer wieder durch das geschissene
Publikum (Altersschnitt: 70+) auffällt, die bei jeder sich bietenden
Gelegenheit zu schimpfen beginnen und wissen, dass sie es auch ungestraft tun
dürfen. Wie auch immer, fröhlich vor mich hin pfeifend ging es mittels Tramway
und Untergrundbahn zum Schottentor, wo ich noch einen Freund traf, der mir
einige seiner netten Hefte gab. Anschliessend
gings bei strahlendem Wetter in den 17. Wiener Gemeindebezirk. Am "Eingang zum Fussballspiel" noch schnell
das Schild fotografiert (die anderen genialen Werbebanden wie "Wandern mit
dem Postauto" und so waren nicht mehr vorhanden) und in die Kantine
gegangen. Kurz vor Spielbeginn wurden dann die Transparente aufgehängt und die
ganze Meute kam so nach und nach herbei. Das Wetter war strahlend aber kalt und
auch das Spiel war nicht unbedingt zum Herzeerwärmen. Vor allem die
Schiedsrichterleistungen waren eine Katastrophe, so übersah er bereits in der
ersten Minute ein Handspiel des Posttormannes ausserhalb des Strafraumes und
gab zwei Elfer für den FAVAC nicht. Immerhin gab es Mitte der zweiten Halbzeit
eine längst überfällige Rote Karte gegen Post. Da führten die Postler aber aus
der einzigen Chance mit 1-0, was den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Wir
amüsierten uns derweil mit den beiden Traktorfahrern, die während des Spiels
mindestens 20 Mal um den Platz tuckerten um irgendetwas zu transportieren. Was
auch immer. Einmal gab es sogar eine regelrechte Ralley, da noch ein zweiter
Traktor herantuckerte. Echt lustig sowas. Immerhin. Denn auf dem Platz waren
die Roten Teufel erfolglos und der Pfeifenmann eigentlich eine Frechheit. Man
sollte sich als Zuschauer mal überlegen, solche "Pfeifen" wegen
Betrugs anzuzeigen, denn was der da abgeliefert hat - und zwar für beide
Mannschaften - war schon etwas eigenes. Aber leider würde das nicht wirklich
etwas ändern, obwohl die Leistungen der Schiris sich in den letzten Jahren
dramatisch nach unten bewegt. Vielleicht sollte der Fussballverband sich da mal
etwas überlegen - und zwar etwas sinnvolles. Wie auch immer, wir machten uns
bei kaltem Wetter halt unseren Spass mit den Treckerfahrern und übten schon mal
die Welle für unsere Meisterfeier. Nach Spielschluss ging es ab in die Kantine,
etwas verärgert über die Leistung der Jungs aber wir mussten uns halt auch
aufwärmen. Und irgendwann dann begannen wir auch zu singen, nachdem die vielen,
vielen Postfans weg waren. Der Kantineur draussen war übrigens auch lustig, er
meinte wortwörtlich: Wir haben hier alles was du brauchst !" - "Ja
ausser Fans" war die logische Antwort meinerseits. Und dies bewahrheitete
sich eben auch in der Kantine. Dort waren neben rund 20 Roten Teufel nur noch
drei alte Menschen und die Mannschaft vom AS Koma. Hmja, ist ja auch ganz
lustig, wir bekamen für unsere Vorstellung immerhin eine Runde bezahlt. Auch
ganz nett, ändert aber nichts daran, dass der Platz grundsätzlich unsympathisch
ist. So gegen 21 Uhr ging es dann wieder in die Stadt zurück, via
Michaelerkirche und mittels Mietdroschke kam man dann irgendwann mal wieder im
Freistaat Favoriten an. Scheiss Auswärtsspiele. Unnötig.