Montag, 30. Januar 2012

Neue lustige Zeitungsenten

Radost Bokel wird mit einem Sexvideo erpresst ! – Radost Wer ? – Ja genau, kein unter-40jähriger kennt diese Radost Bokel oder den Film MOMO noch. Warum auch ? War einer der schlechtesten deutschen Jugendfilme ever. Ich kann mich an den Film zum Glück auch nicht mehr erinnern – der Alkohol hilft manchmal also doch, nur an den Wuschelkopf mit den grossen dunklen Schneemannkohleaugen habe ich eine dunkle Erinnerung. Diese MOMO ist jetzt also in den Dschungel gegangen, um in ihrer Abwesenheit mit Sexvideos erpresst zu werden. Alles klar ?


Eine andere hätte nichts dagegen, wenn Sexvideos von ihr herumgehen würden: Micaela Schäfer. Denn das was sie dort aufführt ist ja eigentlich schon ein Softporno. Wir wissen nur wenig über ihre Garderobe Bescheid dafür wissen wir um ihre falschen Duttln, dass sie untenrum rasiert ist und gerne mit älteren verheirateten Männern kuschelt. Andererseits – ist noch mehr notwendig ?


Auf der Pornowelle schwimmen jetzt notgedrungen auch die Kärntnerischen Schüler/innen. Gut, dafür dass das Bundesland dank „Jörgl“ pleite ist können sie nichts, aber wenn man nichteinmal mehr Gewand für die Kinderlein hat dann sollte man sich was einfallen lassen. Einen Kalender vielleicht ?


Zum Thema Biene Maja und Prophezeiungen wieder etwas Wissenswertes: Blümchensex ist Pfui ! Man weiss ja nie welche Wirkstoffe und Krankheiten die Pflanze hat die man gerade schustert. Deshalb also: Obacht bei Blümchensex !

„Kandi kehrt wieder“ – ich freu mich, denn das ist toll. Bei dem IQ ist ja auch kaum eine andere Tätigkeit möglich. Und wenn sie nicht weiss wo sie anfangen soll: vor meiner Haustüre kann sie genug kehren – vorzugsweise im knappen Bikini. Da darf sie dann auch mit ihren Zecherln „die liebe Familie“ nachspielen, kein Problem. Hauptsache sie sieht geil aus.

Sonntag, 29. Januar 2012

Terror in Österreich


Terroranschlag am Flughafen Wien-Schwechat

Der Terroranschlag auf den El-Al-Schalter auf dem Flughafen Wien-Schwechat ereignete sich am 27. Dezember 1985, als drei Terroristen mit Handgranaten und Maschinenpistolen eine Passagierschlange, die auf die Abfertigung für einen El-Al-Flug wartete, angriffen. Dabei und bei der anschließenden Verfolgung der Täter wurden vier Menschen getötet und 39 weitere verletzt.

Am Freitag, dem 27. Dezember 1985, gegen 9 Uhr früh gelangten drei palästinensische Terroristen über die Stiege an der Ostseite des Flughafengebäudes zur Abflughalle und rollten eine Rauch- und drei Handgranaten in eine Passagierschlange, die an den Schaltern Drei und Vier auf die Abfertigung des El-Al-Fluges warteten. Danach eröffneten sie mit Sturmgewehren der Marke „Kalaschnikow“ das Feuer. Polizei-Revierinspektor Peter Bruckner von der Hundestaffel erwiderte als erster das Feuer auf die Terroristen von einer Balustrade oberhalb der Schalterebene aus und wurde kurz darauf von einem Kollegen unterstützt. Die Schüsse alarmierten auch die beiden israelischen Sicherheitsbeamten am El-Al-Schalter, die ebenfalls die Attentäter unter Feuer nahmen und auf diese Weise ein weiteres Vordringen der Terroristen in die Halle verhinderten. In der Zwischenzeit hatten österreichische Kriminalbeamte ebenfalls in das Gefecht eingegriffen. Insgesamt fielen fast 200 Schüsse. Dabei kamen der österreichische Magister Ekkehard Karner und der Israeli Elias Jana ums Leben. 39 Personen wurden verletzt, darunter 23 Österreicher. Am 22. Januar 1986 erlag die 26-jährige Lehrerin Elisabeth Kriegler ihren Verletzungen, die sie durch den Splitter einer Handgranate erlitten hatte.

Anschließend flüchteten die Angreifer mit einem vor dem Flughafengebäude geraubten PKW, dessen Besitzer sie bedrohten. In der Nähe von Fischamend auf der Preßburger Bundesstraße wurden die Attentäter von der Polizei gestellt. Bei dem Schusswechsel starb der Terrorist Abdel Aziz Merzoughi. Die beiden anderen (Mongi Ben Abdollah Saadaoui und Tawfik Ben Ahmed Chaovali) wurden schwer verletzt festgenommen und ins Wiener Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Sie haben sich dort zur Fatah-Splittergruppe Abu Nidals („Fatah - Revolutionärer Rat“) bekannt. 1987 verurteilte sie ein Wiener Gericht zu lebenslangen Haftstrafen.

Der Flugbetrieb in Schwechat wurde kurz nach 11.00 Uhr wieder aufgenommen. Es wurden sowohl Landungen als auch Starts durchgeführt. Das Flughafengebäude war unter strengen Sicherheitsvorkehrungen für die Passagiere offen. Beim Abflug wurde noch bis etwa 13.00 Uhr mit Verzögerungen gerechnet. Der Flughafen und die Umgebung wurden zu Mittag noch nach Spuren und eventuellen Hintermännern des Anschlags durchsucht. Zeitgleich verübte eine zweite Terrorgruppe auf dem Flughafen Rom-Fiumicino einen ähnlichen Anschlag, bei dem 15 Menschen starben und Dutzende verletzt wurden.

In einem Telefongespräch versicherten der italienische Staatspräsident Francesco Cossiga und Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger einander eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus auf nationaler und internationaler Ebene. Gleichzeitig betonten die beiden Staatschefs ihre Entschlossenheit, den Terrorismus mit allen Mitteln zu bekämpfen, sich jedoch durch derartige terroristische Gewaltakte nicht von der bisherigen Friedenspolitik abbringen zu lassen.

Der Präsident der El Al-Luftfahrtgesellschaft Hargil reiste aus Tel Aviv nach Österreich, um Innenminister Karl Blecha persönlich seinen eigenen Dank und den Dank des israelischen Verkehrsministers Corfu für den nach Ansicht der Israelis eindrucksvollen Einsatz der österreichischen Exekutive bei dem Terrorüberfall in Schwechat auszudrücken.

Oberstleutnant Alfred Rupf, Leiter der Kriminalpolizei am Flughafen Wien-Schwechat, erklärte, dass in Zukunft die Sicherheitsmaßnahmen rigoros verstärkt würden.

Der SP-Abgeordnete Paul Posch forderte als Sofortmaßnahme die Einreisebestimmungen für Personen aus bestimmten Staaten zu verschärfen.

Aus Anlass dieses Anschlages wurde von der Polizei am Flughafen die Einsatzabteilung Kranich ins Leben gerufen, die durch spezielle Ausbildung und Ausrüstung, wie etwa einem Pandur-Radpanzer, für terroristische Bedrohungen gerüstet ist.

Einer der beiden überlebenden Attentäter, Mongi Ben Abdollah Saadaoui, wurde 2008 nach 22-jähriger Haft aus der Justizanstalt Stein entlassen, mit einem zehnjährigen Einreiseverbot für Österreich belegt und durfte nach Jordanien ausreisen.





Mittwoch, 25. Januar 2012

Die Spieltermine des FAVAC

Frühjahr 2011/12
Datum U 23 KM Heim Gast Ergebniss
So, 04.03. 12:30 15:00 Donau - Cashpoint Fav. AC. :
Sa ,10.03. 17:30 15:30 Wienerberg - Cashpoint Fav. AC. :
So, 18.03  12:15 10:15 Cashpoint Fav. AC. - NAC :
Sa, 24.03. 14:00 16:00 Post SV - Cashpoint Fav. AC. :
So, 01.04. 12:15 10:15 Cashpoint Fav. AC. - Stadlau :
So, 15.04 08:15 10:15 Fortuna 05 - Cashpoint Fav. AC. :
So, 22.04. 12:15 10:15 Cashpoint Fav. AC. - Admira Landhaus :
So, 29.04. 12:15 10:15 LAC-IC - Cashpoint Fav. AC. :
So, 06.05. 12:15 10:15 Cashpoint Fav. AC. - Ostbahn XI :
Sa, 12.05. 14:00 16:00 Austria XIII - Cashpoint Fav. AC. :
So, 20.05. 12:15 10:15 Cashpoint Fav. AC. - Slovan HAC :
So, 27.05. 08:15 10:15 Donaufeld - Cashpoint Fav. AC. :
So, 03.06. 08:15 10:15 Gersthof SV - Cashpoint Fav. AC. :
So, 10.06. 12:15 10:15 Cashpoint Fav. AC. - Gerasdorf :
Sa, 17.06. 12:15 10:15 Cashpoint Fav. AC. - Wiener Linien :


Früher sah er rot, heute bleibt er cool

Nevio Palma gehörte zu den Basler Ultras, den gewalt­tätigen Fans des FC Basel. Von einem Tag auf den anderen hatte er den Schlägereien abgeschworen. Wegen seiner Kinder. Er sagt über sich, er sei ein echter Italiener. «Chi va piano, va sano e lontano» (Wer langsam geht, kommt weit und bleibt gesund). Und während Nevio Palma (45) das italienische Sprichwort zitiert, bilden sich um seine Augen tiefe Lachfalten. Seit 13 Jahren ist er bei der Stadt Basel angestellt. Im Winter dreht er mit der Eisputz- maschine Runden im Eisstadion. Im Sommer steht er in weissen Shorts und Shirt als Bademeister in der Badi am ­Beckenrand. In all den Jahren hat er nie bei der Arbeit gefehlt, war nie krank, ist nie zu spät gekommen. Disziplin, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit; Werte, die seine Eltern ihm mitgegeben hätten.  Er sagt aber auch über sich, er sei ein echter Schläger. Er habe es in sich, «dieses Kämpferische», und zeigt auf seine Brust. Es fing damit an, dass er sich als Achtjähriger auf dem Schulhof prügelte. Später kamen Autodiebstahl, Hehlerei und schwere Körperverletzung hinzu. In der Gewerbeschule schlug er einem anderen Jugendlichen die Zähne aus.

Ich habe meiner Mutter viele Sorgen bereitet.

Nevio Palma träumte davon, Fussballprofi zu werden. Doch weil er bereits boxen ging, durfte er keinem Fussballklub beitreten. Er machte eine Lehre als Metzger. Als junger Mann zog er dann zunächst mit den Hooligans um die Häuser. Voll hinter einer Mannschaft und einer Stadt stehen, das gefiel ihm. Und als sich 1991 eine kleine Gruppe von FCB-Fans mit den Basler Ultras zusammenschloss, war der damals 25-Jährige eines der Gründungsmitglieder. Die Ultras waren bekannt für ihre Show in der Basler Fankurve, ihre Gesänge und ihre Choreografien mit Fahnen und Banner. Und sie waren bekannt für ihre Brutalität. Sie lieferten sich wilde Kämpfe mit allen, die sich ihnen in den Weg stellten. Auf den Rängen, vor dem Stadion, in den Strassen Basels. Doch anders als die Hooligans hatten sie keinen Kodex, der besagt, dass man zu prügeln aufhört, sobald der Gegner am Boden liegt. Im Gegenteil. «Wir kannten keine Gnade», sagt Nevio Palma. Ein Ultra hörte erst auf, wenn der andere nicht mehr aufstehen konnte. «Ich habe meiner Mutter viele Sorgen bereitet», sagt er. Seine Eltern kamen in den Sechzigerjahren aus Apulien in die Schweiz. Sein Vater arbeitete auf dem Bau, seine Mutter in der Fabrik, auch am Wochenende. Für die Kinder blieb keine Zeit. Nevio Palma und sein Zwillingsbruder Paolo verbrachten ihre ersten Jahre im Kinderheim in Birsfelden, wo sie von italienischen Nonnen betreut wurden. Dann, im Kindergarten, geschah das, was Nevio Palma heute als einschneidendes Erlebnis bezeichnet. Er und sein Zwillingsbruder wurden getrennt, weil sie sich von den restlichen Kindern abkapselten und sich nur auf Italienisch unterhielten. Von da an schliefen sie in anderen Sälen, assen zu unterschiedlichen Zeiten. «Ich verstehe bis heute nicht, warum sie mich weggeschickt haben», sagt der 45-Jährige.

Gutes Verhältnis zum Bruder, obschon der Muttis Liebling war

Als Sohn italienischer Immigranten ­ habe er sich vieles anhören müssen: Tschingge, die stingge, oder: Schau mal die Italiener mit den billigen Kleidern. Provozierte ihn jemand, schlug er zu und erhielt im Gegenzug Schläge — daheim, vom Vater: jedes Mal, wenn er etwas angestellt hatte, oder als er ein Schuljahr wiederholen musste. «Ich war das schwarze Schaf in der Familie.» Sein Bruder sei Muttis Liebling gewesen. Als Paolo seine Autoprüfung bestanden hatte, sass Nevio vor Gericht wegen Autodiebstahls. Das Verhältnis zwischen den beiden blieb trotz allem ungetrübt. «Während ich mich mit den Hooligans traf, war mein Bruder bei den Italos und bastelte an seinem Alfa Romeo.» Nevio Palma schaute hie und da vorbei, jasste eine Runde mit. Gekleidet in eine Bomberjacke, das orange Innenfutter nach aussen, an den Füssen schwarze Stiefel mit Stahlkappen, den Kopf rasiert. Tagsüber war er der brave Arbeiter, nachts und am Wochenende der knallharte Schläger. Austeilen oder einstecken, er mochte beides. Und natürlich das Adrenalin — vor der «Schlacht», wie sie es nannten, und danach. Im richtigen Moment zuschlagen, im richtigen Moment aufhören, das war seine Devise. Wenn seine Kumpels zu fünft auf einen losgingen, trat er einen Schritt zurück. Er passte auf, dass sie nicht von Aussenstehenden angegriffen wurden. Ob er darüber nachdenke, wie viele er verletzt habe? Nein. Ob er bereue? Langes Schweigen. «Ich stehe zu dem, was ich getan habe.»

Als Nevio Palma Vater wurde, veränderte er sich komplett

Er war 29 Jahre alt, als seine damalige Freundin schwanger wurde. Da wusste er, dass sich etwas ändern musste. Ganz der Italiener, habe er sich immer eine Familie gewünscht. Er wollte für seine Familie sorgen. Und er wusste, das würde schwierig werden, sässe er im Gefängnis oder müsste er Bussen bezahlen. Also brach er den Kontakt zu den Ultras ab, blieb den Kämpfen fern. Es sei ihm nicht schwergefallen. Er änderte sein Leben von einem Tag auf den anderen: Dis­ziplin, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit. Heute ist er Vater von vier Kindern: Sohn Dwain (16) und die Zwillingstöchter Myra und Tyra (11) aus erster Ehe. Eine weitere Tochter lebt zusammen mit ihrer Mutter in Spanien. Nevio Palma lebt in einer neuen Beziehung und will seinen Kindern ein guter Vater sein. Ein cooler, wie er sagt. Mit seinem Sohn geht er regelmässig kickboxen. «Dort lernt er den sportlichen Kampfgeist und den Respekt vor dem Gegner.» Und wenn sein Sohn Mist baue, dann helfe nur eines: reden, reden, reden. Nevio Palmas Mutter starb 1996 an Krebs. Er trägt eine grosse Tätowierung über dem Herzen. Domenica, der Name seiner Mutter, und darunter das Bild eines Boxhandschuhs. Dabei hatte sie ihm verboten, sich tätowieren zu lassen. Manchmal besucht er noch einen FCB-Match. Dann blickt er hie und da zu den Fankurven. «Aber ganz ehrlich», sagt er, «auch auf der Tribüne wird geflucht, ich würde meine Kinder nie dorthin mitnehmen.»

«DOK»: Narben der Gewalt, Basler Ultras und ihre Schlägerkarrieren 1990 bis 2011: Filmautor Alain Godet hat die Ultras Nevio, Frosch, Gök und Jimmy 20 Jahre lang begleitet und ihr Leben aufgezeichnet.

Solothurner Filmtage, 23. Januar; SF1, 26. Januar, 20.05 Uhr

Der FAVAC historisch

In einem Buch über Arbeiterfussball von Mathias Marschik - WIR SPIELEN JA NICHT ZUM VERGNGÜGEN - habe ich einige interessante Dinge herausgepickt. Bei der Qualifikation zur Arbeiter EM 1934 gab es auf dem FAVAC Platz eine Begegnung zwischen Österreich und Ungarn und zwar genau am 8. Jänner 1933.






Weitere Urteile im WBH Prozess

Bereits 54 Rapid-Anhänger wurden im Zusammenhang mit gewalttätigen Ausschreitungen am Wiener Westbahnhof im Mai 2009 verurteilt. Am Dienstag gab es weitere fünf Schuldsprüche im Rapid-Prozess.

Am Dienstagnachmittag sind fünf weitere Männer im Sinn der Anklage im Rapid-Prozess verurteilt worden. Einer fasste neun Monate unbedingt aus, für die übrigen setzte es Bewährungsstrafen zwischen zehn Wochen und drei Monaten.

Drei Freisprüche im Rapid-Prozess

Erstmals gab es in dem seit vergangenen Oktober laufenden “Prozessmarathon” auch Freisprüche. Bei drei Angeklagten erschien dem Schöffensenat  die Beweislage nicht ausreichend, um diese schuldig zu erkennen. Sämtliche Entscheidungen sind nicht rechtskräftig. Gegen die letzten 22 der ursprünglich 85 angeklagten Rapid-Anhänger wird voraussichtlich im kommenden März weiterverhandelt. Insgesamt 165 Rapid-Anhänger waren nach einem Heimspiel gegen Mattersburg zum Westbahnhof marschiert, um von einer Auswärtspartie in Linz heimkehrende Austria-Fans in Empfang zu nehmen. “Naturgemäß entsprang dieses Vorhaben keineswegs freundschaftlicher Gesinnung gegenüber den Anhängern des FK Austria, sondern war vielmehr die jahrelange Feindschaft und die den Angeklagten gemeinsame Bereitschaft zu gewalttätigem Verhalten wahrer Hintergrund”, hieß es dazu in der Anklageschrift.

85 Rapid-Fans vor Gericht

Nur ein Teil der gewalttätigen Rapid-Anhänger konnte ausgeforscht worden. 85 landeten schließlich vor Gericht, gegen die monatelang in drei separaten Gruppen verhandelt wurde. Gegen einen der Rapid-Fans wurde das Verfahren eingestellt, da die Anklagebehörde selbst zum Schluss kam, in diesem Fall keinen Schuldnachweis erbringen zu können.
(apa)

http://www.vienna.at/rapid-prozess-drei-freisprueche-und-fuenf-weitere-schuldsprueche/3150897


Dienstag, 24. Januar 2012

Buchrezension

CANI SCIOLTI – Streunende Hunde



Ein Buch eines Ultras. Ein Buch für Ultras. So wird das Ganze beschrieben und von den diversen einschlägigen Medien hochgejubelt. Sei es in „Blickfang Ultra“ oder anderen Medien, überall wird Domenico Mungo für dieses Buch, dessen Geschichten eher von anderen denn von Ihm stammen bejubelt und als Buch eines letzten Rebellen – „Sonntagskrieger“ wird dieser Typ von Fan im Buch tituliert – verkauft. Soweit, So Gut.
Was mich – und ich habe gerade mal 80 Seiten* des 320 Seiten Buches gelesen – etwas sauer aufstösst ist der leicht weinerliche Ton, in dem er seine Fahrt ins Exil beschreibt sowie die – unterschwellig subtilen – Versuche, die Ultras und ihr Tun zu verteidigen, indem man immer von dem „Feind“ – gemeint ist die Polizei – schreibt, den man bekämpfen muss weil er einem seine anarchistische Lebensweise einengen und in soziale Regeln (man kann auch Gesetze dazu sagen) verpacken will. Zwar versuchen die oben besprochenen Medien immer wieder dieses Buch als etwas urwüchsiges, unverfälscht Reines zu beschreiben überlesen dabei aber offenbar, dass jeder Text immer einen unterschwellig Schuldigen präsentiert, meist die Polizei oder das Establishment. Man teilt in „gute“ und „böse“ Ultras ein, in „Business-Ultras“ und „Old School Ultras“ wobei für mich der einzige Unterschied darin besteht, dass erstere clever genug sind mit ihrer Selbstdarstellung Geld zu machen und die anderen die „Tescheks“ sind die für ihre Blödheit zahlen müssen.  Ausserdem fällt mir auf, dass die Reise Mungos ins Exil ein wenig wie ein Krimi inszeniert wird, so als ob das der fünfte Teil (oder wars erst der vierte) der BOURNE IDENTITY war, der hier in Buchform herauskam. Ich kann mir ehrlicherweise nicht vorstellen, dass hunderte Carabinieri und DIGOS-Agenten extra wegen eines Ultras der Fiorentina die Bahnhöfe, Flughäfen, Häfen oder Radlverleihstellen observieren, das wäre doch sicher – wenn sie ihn denn haben hätten wollen leichter gegangen. Noch dazu wo er ja zugab, schon seit Wochen beschattet worden zu sein. Ich gehe nicht davon aus, dass die italienische Polizei dümmer als die österreichische ist – eher im Gegenteil – daher meine ich, dass sie, wenn sie zuschlagen hätte wollen sicher nicht gewartet hätte, dass Herr Mungo sich in den Zug Richtung Lugano begibt um dann eine Schnitzeljagd auf ihn eröffen zu können. Da spielt wohl eher eine Prise Selbstinszenierung bzw. Paranoia unter Drogenkonsum eine Rolle.
Das Buch ist sicher amüsant zu lesen und ein Stück italienischer Zeitgeschichte was die Ultras betrifft – so wie I FURIOSI von Nanni Ballestrini. Während aber Ballestrinis Buch keinerlei Erklärungsversuche abgibt und in jenem „Clockwork Orange“ Stil der Droogies jener Zeit schreibt versucht Mungo mit fast literarischem Anspruch eine Art Liebeserklärung für die Bewegung zu zelebrieren die gegenüber I FURIOSI weinerlich daherkommt.
Je länger man das Buch liest, (derzeit bin ich bei Seite 130)* desto mehr zerfasert es in einzelne Berichte und obskure Liebeserklärungen gegenüber dem eigenen Verein, die nur ein Ultra (und ich zähle mich dazu) verstehen kann, der für den normalen Leser aber wohl für immer ein Rätsel bleiben wird. Nach etwa 110 Seiten ist das Buch dann an der Stelle, wo der Autor sich nicht mehr rechtfertigt und Erklärungen abgibt, bzw. wo der anfangs weinerliche Ton aufgrund der gesammelten Werke anderer umschlägt und das Buch Konturen bekommt. Mir kommt es so vor als ob erst die Artikel anderer dazu verwendet wurden, damit Mungo sein Buch über die unangepasste Welt der Ultra so schreiben kann, dass sie viele Szene- und Möchtegernszeneleute beeindruckt.
Die weiteren Schilderungen* – vor allem der 80er und 90er Jahre sind nicht allzu übel, es macht Spass, die Ereignisse von Brüssel 1985 von der italienischen Seite her zu hören, bisher waren da ja eher die britischen Berichte im Umlauf, auch die Berichte über Schlachten, Tote und Racheaktionen als Antwort darauf innerhalb Italiens sind sicher ein Stück Zeitgeschichte, wobei diese Geschichten und Berichte allesamt NICHT vom Autor geschrieben wurden. Mithin schmückt er sich auch da mit fremden Federn (wohl auch mit Wissen und Billigung der eigentlichen Autoren) – insoferne begeistert mich das Buch eher als eine Art „Geschichte der Ultras aus der Sicht einzelner Personen der jeweiligen Szenen“ denn als Buch von Domenico Mungo.
Ein weiteres grosses Kapitel* sind die Heldentaten der Gruppen der Curva Fiesole, eine Erklärung über das Stadion, die Namensgebung und die Entstehung diverser Feindschaften, vor allem zu den „Gobbi“ von „juventus“, welches der Autor nur in Kleinbuchstaben schreibt um seiner Verachtung Ausdruck zu verleihen. Hier orientierte sich der Autor eindeutig an den britischen Hooliganautoren um die Ereignisse in einer Art Moritat zu verfassen, wobei die „Viola“ überall wo sie auftauchten Schrecken und Verwüstung hinterliessen – dies ist wie schon bei den angelsächischen Vorbildern – mehr als nur kritisch zu hinterfragen weil es einfach nicht stimmen kann. Selektive Wahrnehmung und auch als solche zu bewerten.
Etwas anderes, das zwischen den Zeilen jedoch gut herauszulesen ist ist das Verhältnis zwischen den „alten“ Ultras und der jüngeren Generation, bei denen es zu grossen Unterschieden in der Lebenseinstellung kommt. Dabei wird – wie so oft – den Jüngeren vorgeworfen, die Ideale der Bewegung nicht zu verstehen oder zu respektieren und mit ihrer radikalen Einstellung diese in den Untergang führen würden. Im gleichen Atemzug werden aber die Heldentaten der Alten Ultras erzählt die nur den Schluss zuliessen, dass die Jugend von den Alten gelernt hatte und dieselben Dinge, die schon ihre Vorgänger gemacht hatten perfektioniert haben.
Der Schluss wiederum ist gut erzählt, ganz im Stile klassischer Ultraliteratur und versöhnt mit dem weinerlichen Beginn des Buches. Auf jedenfall ein empfehlenswertes Buch für alle, die diese Zeit nicht oder nur ganz zum Schluss erlebt haben. Und eine Warnung an alle, die glauben, bei uns gingen diese Dinge auch so problemlos wie im „Bel Paese“ der 70er bis 90er Jahre.

*) Zum Zeitpunkt der gelesenen Eindrücke verfasste Texte und als solche zu bewerten.
















Gegen das Vergessen

Die Toten im italienischen Fussball

28. April 1963: Der Salernofan Gaetano Plaitano stirbt durch eine Pistolenkugel beim Spiel Salernitana-Potenza

28. Oktober 1979: Der Laziofan Vincenzo Paparelli stirbt an den Folgen eines Schusses aus einer Signalpistole beim Derby Roma-Lazio

21. März 1982: Der Romafan Andrea Vitone erstickt bei einem Brand des Zuges auf der Heimfahrt des AS Roma aus Bologna.

8. Februar 1984: Der Triestinafan Stefano Furlan wird nach der Partie Triestina – Udinese von einem Polizisten zu Tode geprügelt.

20. September 1984: Der Milanfan Marco Fonghessi wird nach dem Spiel Cremonese – Milan von eigenen Fans irrtümlich erstochen, die ihn für einen Cremonafan halten.

29. Mai 1985: 39 Juventusfans sterben beim Massaker von Heysel vor der Partie Juventus – Liverpool.

13. April 1986: Der Romafan Paolo Saroli verbrennt in einem Zugabteil des Romasonderzuges nach der Partie Pisa – Roma.

7. Dezember 1986: Der Sambfan Giuseppe Tomasetti wird während des Spiels Ascoli – Sambenedettese erstochen.

9. Oktober 1988: Der Ascolifan Nazzareno Philippino wird nach dem Spiel Ascoli – Inter mit Baseballschläger so schwer verletzt dass er acht tage später im Krankenhaus stirbt.

3. Januar 1989: Der Cremonesefan Davide Fornaroli fällt nach der Stein- bzw. Baseballschlägerattacke von Bresciafans ins Koma. Dies passierte nach der Partie Brescia – Cremonese.

4. Juni 1989: Der Romafan Antonio De Falchi stirbt auf der Flucht vor Milananhängern an einem Herzinfarkt.

18. Juni 1989: Der Bolognafan Ivan Dall´Olio wird durch einen Molotovcoctail, geworfen von Fiorentinafans so schwer verbrannt, dass 70% seines Körpers Brandwunden aufweisen.

29. November 1992: Zwei Veneziafans (Alberto Zini und Daniele Valerio) werden nach der Heimpartie von Empoli gegen Vicenza durch Polizeikugeln verletzt. Sie warteten dort auf ihren Bus nach Hause.

10. Januar 1993: Der Bergamofan Celesto Colombini stirbt nach einer Polizeiattacke an Herzversagen. Dies passierte nach der Partie Atalanta – Roma. 

30. Januar 1994: Der Acirealefan Salvatore Morchella stirbt bei dem Versuch vor rivalisierenden Messinafans auf einen fahrenden Zug zu springen.

20. November 1994: während der Partie Brescia – Roma wird der Vizepräfekt Giovanni Selmin durch einen Messerstich schwer verletzt. Die Täter waren Fans des AS Roma.

29. Januar 1995: Der Genoafan Vincenzo Spagnolo wird vor dem Spiel Genoa – Milan erstochen.

4. Mai 1997: Der Bresciafan Roberto Bani stirbt nachdem er während der Pause von den Zuschauerrängen stürzt. Dies passierte während der Partie Salernitana – Brescia.

1. Februar 1998: Der Trevisofan Fabio di Maio stirbt an einem Herzinfarkt. Dies passierte nach der Partie Treviso – Cagliari.

23. Mai 1999: Ein von eigenen Fans im fahrenden Sonderzug veranstaltetes Feuer kostete die Salernitanafans Ciro Alfredi, Giuseppe Diodato, Simone Vitale und Vincenzo Ioio das Leben.
Der Zug kam von der Partie Piacenza – Salernitana.

11. Februar 2001: Der Romafan Alessandro Spoletini wird von Polizisten ins Koma geprügelt.

17. Juni 2001: Der Messinafan Antonio Curro wird während der Partie Messina – Catania von einer Papierbombe getroffen, er stirbt vier Taage später.

6. Oktober 2002: Der Fiorentinafan Christian verliert während der Partie Imolese – Fiorentina durch eine in Mannhöhe abgefeuerte Tränengasgranate das linke Auge.

20. September 2003: Der Napolifans Sergio Ercolana fällt auf der Flucht vor der Polizei vom Stadiondach und stirbt zwei Tage später. Es war vor der Partie Avellino – Napoli.

3. Dezember 2006: Der Napolifan Gianluca Chiagas fällt nachdem ihm eine Tränengasgranate am Kopf getroffen hat ins Koma.

28. Januar 2007: Der Samartinesefunktionär Ermanno Licursi stirbt während der „Zehntligapartie“ Samartino – Cancellese an einem Herzinfarkt.

2. Februar 2007: Der Polizist Filippo Raciti stirbt nach der Partie Catania – Palermo.

11. November 2007: Der Laziofan Gabriele Sandri wird an einer Rastation im Auto sitzend von der Polizei erschossen.