Auswärtsspiel im Westen Wiens. Und zwar bei den
Guten und nicht den Schlechten vom Wienfluss, sprich wir fuhren zum Kinkplatz
(laut Auskunft der Vereinsverantwortlichen seit 1913 der Heimplatz des FV
Austria XIII) um dort unsere Jungs zu sehen. Am Vortag hatten ja alle anderen
Ligen für uns gespielt (FAC bleibt oben, WS©K bleibt oben, daher nur ein
Absteiger, nämlich der SV Donau) von daher konnten wir uns ruhig zurücklehnen
und die Exhibition geniessen. An der Linie stand unser Tommy Drescher („Wissts
eh, kane Bengalen und kane Krocha“) und wedelte recht gut – okay er wurde mit
Bier bestochen aber trotzdem. Die neue „PINGULIGANS“ Fahne hing zum ersten Mal
und sorgte für jede Menge „Ahs“ und Ohs“. Überhaupt war der Tag lustig, schon
die Busfahrt zum Platz mit der Linie 47A war interessant, eine junge Dame mit
einem überdimensionierten (Motor)Tretroller durfte nicht mitfahren und musste
hinterhergurken konnte als interessant bezeichnet werden, ehe wir am Aquarium
neben dem Platz vorbeigingen – gut es ist eine Schule mit viel Glasfront
trotzdem schaut das Gebäude aus als ob das „Haus des Meeres“ seinen Oberbau
Ausgang gegeben hätte. Fehlten nur noch die Fischerln. Am Platz angekommen wurde
kurz ausgetestet ob es noch Pferdeleberkäs gibt – tut es – und dann die ersten
Bierchen geschlumpert. Ein 60er Fan war auch vor Ort (offenbar permanent am
Kinkplatz) und sorgte im weiteren Verlauf des Spiels für immer mehr
Unterhaltung, wollte er uns doch zu einer Polsterschlacht einladen – hätt ma
das gewusst wäre der KIK um einige Polster ärmer. Das wird aber
versprochenerweise nachgeholt. Zur Pause war das Spiel eigentlich schon
zugunsten der Heimischen Blaugelben entschieden (was uns nicht allzuviel ausmachte,
waren wir doch schon durch) und wir konnten uns dem Blödsinn hingeben also
Saufen und Pyro. Eine weisse Rauchdose wurde elegant entsorgt – Tommy wir haben
uns an deine Ansage gehalten, keine Bengalen und keine Knaller zu verwenden, is
ja Ehrensache – und auch das Schiritrio war so nett und wartete. Es will ja
jeder etwas davon haben. Die anschliessenden Gesänge a la „Warum seid ihr so
genial ? – Wir sind Pingunational !“ und andere hatten es auch in sich und
wurden vom restlichen Publikum mit Freude vernommen. Überhaupt ist das ein
netter Verein mit angenehmen Leute (kaum zu glauben in dieser Gegend) wo man
immer wieder gerne hinkommt. Nach dem Spiel plauderten wir mit den Heimischen
ganz nett, es gab auch die eine oder andere Überschneidung bei Interessen und
so und wir werden sicher in Verbindung bleiben. Man muss sich nette Platzerln
ja schliesslich erhalten, gibt eh schon so viele Orte wo man nicht so gerne
hinfährt weil man als Störenfriede empfunden wird. Dort ist es nicht so und ich
empfehle jedem Fussballfan der nette Leute, halbwegs guten Fussball und eine
gute Kantine mag, dorthin zu fahren. So gegen 21 Uhr gings dann in Richtung
Hauptbahnhof wo der Zug in die Kronkolonie wartete und nach Einkaufen der
Verpflegung auch bestiegen wurde. In Nezsider erwartete mich ein Pannonia Taxi
– nur echt mit ungarischem Chauffeur der nicht Deutsch konnte und begab mich
damit auf meine letzte Expedition an diesem Tage. Mit meinem perfekten
Ungarisch lotste ich ihn genau dorthin wo ich hinwollte. Damit hat sich das
Geburtstagswochenende feiertechnisch erledigt, der Sonntag war zum Ausruhen und
komische Kreuzerln auf grossen beschriebenen Listen vorbehalten. Und für viel
Kaffee. Oder so ! Prost !