Montag, 1. Juni 2015

Noch mehr vom OFC gegen FCM


Erste Bilanz: 13 Festnahmen und mehrere Verletzte

Kickers befürchten „empfindliche Strafe“ vom DFB

Offenbach - Am Ende eines „schwarzen Tages“ (Präsident Claus-Arwed Lauprecht) wussten Spieler und Verantwortliche von Kickers Offenbach nicht, was sie härter getroffen hat: Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg in die 3. Fußball-Liga oder das Entsetzen über die Ausschreitungen einiger sogenannter OFC-Fans.
Wie die Polizei berichtet, war bereits vor dem Beginn der Partie gegen den 1. FC Magdeburg in Offenbach eine große Anzahl gewaltsuchender Personen angereist. Die Beamten zeigten jedoch schon am Vormittag deutliche Präsenz und kontrollierten zahlreiche Personen. Die vorgegebene strikte Fantrennung wurde konsequent umgesetzt. So kam es laut Polizei in einer ersten Bilanz zu „keinen größeren Auseinandersetzungen“.
Die Partie (Endstand 1:3) wurde jedoch durch eine etwa 20-minütige Unterbrechung überschattet, nachdem mehrere Kickers-Anhänger in der 84. Minute das Spielfeld gestürmt und sich anschließend Jagdszenen mit der Polizei geliefert hatten. „Da sind 20 bis 30 Deppen, die es hinkriegen, den Ruf der Offenbacher Kickers vor laufenden Fernsehkameras sehr negativ zu belasten“, sagte Geschäftsführer David Fischer hinterher. Er rechnet nun mit einer „empfindlichen Strafe“ durch den Deutschen Fußball-Bund. „Das gehört nicht auf den Bieberer Berg und in kein anderes Fußball-Stadion der Welt. Man muss sich als Verantwortlicher schämen, wie da mit dem Leben anderer gespielt wird“, meinte auch Trainer Rico Schmitt.
Kurz vor Spielende kletterten Zuschauer aus dem Offenbacher Fanblock über die Zäune, rissen Werbebanden um und liefen auf den Platz. Feuerwerkskörper explodierten und flogen in den Gästeblock. Ein Großaufgebot der Polizei marschierte sofort auf das Spielfeld, drängte die Randalierer teilweise unter Einsatz von Pfefferspray zurück. Insgesamt wurden zudem laut Polizei während des Einsatzes 13 Personen vorläufig festgenommen und drei Beamte verletzt. „Die Einsatzkräfte haben schnell reagiert, wurden dabei allerdings beim Zurückdrängen der Personen in den Block körperlich und mit Fahnenstangen attackiert“, erklärte ein Polizeisprecher. Danach ging das Spiel weiter. „Die Polizei war gut vorbereitet und hat dafür gesorgt, dass die Lage nicht weiter eskaliert ist“, sagte Präsident Lauprecht. Aber auch er meinte: „Das hat mit Fußball nichts zu tun. Solche Leute machen unseren Verein kaputt. Das wollen wir hier nicht sehen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir das so schnell wie möglich aufarbeiten.“
Ein Einsatzleiter der Polizei fügte hinzu: „Rivalitäten zwischen den Fangruppen der aufeinandertreffenden Vereine und Emotionen sind bei solchen Spielen nachvollziehbar - aber einen Spielabbruch zu provozieren und gezielt Gewalt zu suchen, ist nicht hinnehmbar.“ Auch nach der Partie zwischen Kickers Offenbach und dem 1. FC Magdeburg soll es vor dem Stadion an einer Kneipe und in Offenbach zu Randale und Schlägereien gekommen sein. Die Polizei sperrte komplette Straßen ab und war auch am Ostbahnhof mit zahlreichen Beamten vor Ort. Auch Krankenwagen waren im Einsatz. Wie viele Randalierer verletzt wurden, ist nicht bekannt.
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