Donnerstag, 20. Oktober 2016

SV Gerasdorf versus Favoritner AC: Der Bericht

Drei Tage nach dem 15. Geburtstag der ULTRAS FAVAC ging es wieder einmal zu den Bauern nach Gerasdorf. Bekanntlicherweise ist ja der SV Gerasdorf der zwe.ite niederösterreichische Verein, der sich einbildet, in Wien zu sein und deswegen auch in dieser Liga spielen zu müssen. Dabei liegt er genau neben einem Pferdegestüt und zwischen Rübenfeldern, sprich eindeutig nicht in Wien. Wie auch immer, wir mussten trotzdem hin weil die hohen Herren des Wiener Fussballverbandes es anders sehen. Also ging es per Schnellbahn ins Marchfeld. Treffpunkt war zunächst der Platz des FAVAC, danach ging es weiter zum Hauptbahnhof, wo der Rest der Bande eintraf. Immerhin acht Mann hoch stiegen wir in den Zug, am Praterstern kam erstaunlicherweise ein neunter dazu – die Reise konnte losgehen. Bewaffnet mit Dreh & Trink Fläschen, Weissen Spritzer und Bier ging es über die Demarkationslinie in die Tschechei. Es war schon dunkel als wir den genau an der Stadtgrenze liegenden Bahnsteig in Gerasdorf erreichten und so suchten wir unseren Weg zwischen Kellern, Bäumen und Autos in Richtung Dorfmitte. Von dort ging es am Hühnerzüchter vorbei zum Platz, wo es schon angenehm nach Pferdemist roch. Und es war auch etwas heller als im Rest des Dorfes. Am Platz selber warteten schon einige Menschen auf das Spiel, sogar die – noch ohne Namen fungierende – Nachfolgegruppe der RED ARMY war anwesend und beflaggte ganz nett. Ein einfaches SVG, daneben die SEKTION STADIONVERBOT (ich wusste gar nicht, dass sie welche haben) und zwei weitere Fahnen hingen hinter dem Tor, dazu noch eine Trommel und einige Fahnen. Gar nicht mal so übel der Haufen, auch wenn er noch jung ist. Zu Spielbeginn begann der Support beider Haufen und es war so richtig nett, wiedereinmal Stimmung zu haben. Störend waren nur die Bauern auf der Tribüne, die dauernd laut den Namen ihres Dorfes riefen – vermutlich wollten sie sichergehen, dass ihre Betreuer sie dann auch wieder richtig ablieferten. Am Platz hatten wir durchaus unsere Chancen, Milan Petosi traf einmal die Stange. Auf der anderen Seite war Gerasdorf erfolgreicher – Pausenstand war 2-0 für die Niederösterreicher. In der zweiten Halbzeit erzielte Gerasdorf ein nicht gegebenenes Tor, ehe der FAVAC aufwachte. Die letzten dreissig Minuten begann ein Sturmlauf auf das Tor der Niederösterreicher, welcher mit dem Anschlusstreffer durch den diesmal besser zielenden Milan Petosi belohnt wurde. Das war es dann aber auch, die Niederösterreicher gewannen nicht unverdient aber doch glücklich und beendeten die Siegesserie der Rotschwarzen. Nach dem Spiel wurde noch ein wenig geplaudert und in der gemütlichen Kantine mit offenem Kamin durften wir dann noch auftauen. Ein etwas übermotivierter Senior glaubte unter Alkoholeinfluss noch den dicken Mann markieren zu müssen, wurde aber zu seinem Glück vom anwesenden Landvolk schnell wieder in seinen Verschlag gebracht. So gegen 23 Uhr ging es dann mit einem Sammeltaxi wieder über die Demarkationslinie zurück nach Wien, wo die Jungs alle bei den diversen Destinationen abgesetzt wurden. Lustige Wortspenden durften selbstverständlich auch nicht fehlen, wir sind halt lustiger als die Jungs von Kapellerfeld.