Neues Buch: "Wir haben Jack the Ripper
entlarvt"
DNA-Spuren an einem Schal sollen
beweisen, dass der Barbier Aaron Kosminski der berüchtigte Londoner
Serienmörder war.
08.09.2014 | 12:37 | (DiePresse.com)
Ein Londoner Hobby-Detektiv will
die Identität von "Jack the Ripper" ermittelt haben. "Ich habe
14 Jahre daran gearbeitet. (...) Wir haben ihn entlarvt", schreibt Russell
Edwards in dem am Dienstag erscheinenden Buch "Naming Jack the
Ripper". Der damals 23-jährige Barbier Aaron Kosminski sei demnach
"definitiv" der berüchtigte Serienkiller, der 1888 im Londoner East
End mindestens fünf Prostituierte ermordete.
Edwards kaufte vor sieben Jahren
einen Schal, der bei einem der Opfer, Catherine Eddowes, gefunden worden sein
soll. Ein junger Polizist habe das Beweisstück mit nach Hause genommen, über
Jahrzehnte sei er (ungewaschen) im Familienbesitz geblieben und schließlich
versteigert worden. Edwards ließ Blut- und Spermaspuren auf dem Schal mit den
DNA-Proben von Nachfahren Kosminskis und des Opfers vergleichen. Die
Übereinstimmung beträgt jeweils 100 Prozent, wie Tests des Molekularbiologen
Jari Louhelainen ergaben.
Experten äußerten gegenüber
britischen Medien allerdings Zweifel an den Schlussfolgerungen in dem Buch.
Immerhin sei der Schal im Laufe der Zeit von unzähligen Personen berührt
worden. Der britische Genetiker Alec Jeffreys, der vor 30 Jahren den
genetischen Fingerabdruck erfand,
forderte im Gespräch mit der Zeitung "The Independent" eine
unabhängige Überprüfung von Ewards Funden: "Noch wurde kein tatsächlicher
Beweis vorgelegt."
Kosminski galt bereits zur Zeit
der Mordserie als Verdächtiger, Beweise wurden allerdings nicht gefunden. Der
polnische Immigrant starb 1919 in einer Anstalt für Geisteskranke.
(kron)