Mindestens 76 Tote nach
Fußballspiel in Ägypten
Port Said (dpa) - Fußball-Drama mit vielen Toten in
Ägypten: Hunderte Fußballfans haben nach einem Ligaspiel in der Küstenstadt
Port Said Jagd auf Spieler gegnerische Anhänger gemacht. Dabei kamen mindestens
76 Menschen ums Leben. Viele Menschen wurden erdrückt. Der Abpfiff war gerade
ertönt, als in dem Stadion der nordägyptischen Stadt das Chaos losbrach:
Feuerwerkskörper schossen auf den Rasen. Hunderte Fans stürmten auf das
Spielfeld. Die Akteure des Erfolgs-Teams Al-Ahli aus Kairo versuchten panisch,
sich in der Kabine in Sicherheit zu bringen. Spieler von Al-Ahli sagten lokalen
Medien, die Sicherheitskräfte hätten nichts unternommen, um sie zu schützen.
Schließlich kündigte der Militärrat an, zwei Militärflugzeuge nach Port Said zu
schicken, um die Spieler von Al-Ahli abzuholen, wie das Staatsfernsehen
berichtete. Der ägyptische Fußballverband EFA setzte vorerst alle Spiele aus. Der
portugiesische Al-Ahli-Trainer Manuel José sagte, er habe Dutzende von Toten
gesehen. Zahlreiche schwerverletzte Fans seien von Ärzten seines Vereins
behandelt worden, viele seien dabei in der Umkleidekabine gestorben. "Die
Schuld hat einzig und allein die Polizei. Es waren Dutzende im Stadion, aber
die sind plötzlich alle verschwunden oder haben gar nichts unternommen",
sagte der 65-Jährige empört kurz nach den Zwischenfällen im Telefon-Interview
mit dem portugiesischen TV-Sender SIC. Schon
die Vorzeichen des Treffens der rivalisierenden Clubs mit ihren Ultra-Fans
waren brisant: Vom "Treffen der Vergeltung" sprachen regionale
Zeitungen vorab. Diese Prophezeiung bewahrheitete sich: Kaum war das Spiel mit
3:1 für das Heimteam Al-Masri entschieden und beendet, brachen die Krawalle
los.
Ägypten 74 Tote bei blutigen Fußball-Krawallen
Port Said (Ägypten) – Blutige Fußballkrawalle mit
vielen Toten in Ägypten! Nach dem Spiel zwischen Al-Masri und Al-Ahly Kairo im
ägyptischen Port Said sind mindestens 74 Menschen ums Leben gekommen.
Rund 250 Personen wurden verletzt, als Hunderte
Zuschauer Sekunden nach dem Schlusspfiff auf das Spielfeld stürmten. Massenpanik! Viele Zuschauer und
Sicherheitskräfte wurden totgetrampelt, andere erlagen Stichverletzungen. Auf
Live-Bildern des Fernsehens war zu sehen, wie Fans Spieler jagten. Die Spieler
des ägyptischen Top-Teams Al-Ahli mussten um ihr Leben laufen. Die Randalierer
warfen Steine und Flaschen in Richtung der Gäste-Fans, beschossen sie mit
Feuerwerkskörpern. „Das ist kein Fußball, das ist Krieg und vor uns sterben
Menschen”, sagte Al-Ahly-Spieler Mohamed Abo Treika. Die Mannschaften wurden in den Kabinen in
Sicherheit gebracht. Der portugiesische Al-Ahli-Trainer Manuel José sagte, er
habe Dutzende von Toten gesehen. Zahlreiche schwerverletzte Fans seien von
Ärzten seines Vereins behandelt worden, viele starben in der Umkleidekabine. „Die
Schuld hat einzig und allein die Polizei“, sagte Manuel José. „Es waren Dutzende
Beamte im Stadion, aber die sind plötzlich alle verschwunden oder haben gar
nichts unternommen.” „Das ist Krieg, der geplant war“, wird der Mannschaftsarzt
von Al-Ahli auf der Internetseite «Egypt Independent» zitiert. Der Mediziner
sprach von Chaos und forderte eine umgehende Untersuchung. „Das war eine
Terror-Atmosphäre“, sagte Sayed Hamdi, ein Spieler von Al-Ahly. Teamkollege
Mohammed Abu Trika erhob schwere Vorwürfe gegen die Polizei, die laut seiner
Aussage tatenlos zusah und keine Anstrengungen unternahm, die Krawalle zu
unterbinden. Schon vor dem Spiel hätten Fans des Heimteams das Feld gestürmt
und so den Anpfiff um rund eine halbe Stunde verzögert. Auch in der Halbzeit
und nach jedem Tor seien Zuschauer der Heimmannschaft aufs Feld gelaufen. Er
selbst sei mit Tritten und Faustschlägen attackiert worden, sagte Trainer José.
Wahnsinn: Aufgrund der Tragödie wurde auch ein Fußballspiel in Kairo zwischen
Al-Ismailiya und Zamalek abgebrochen. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder, auf
denen einige Teile des Kairoer Stadions in Flammen standen. Wütende Fans von
Zamalek hätten aus Protest Brände gelegt, sagte ein Fernsehkommentator. Die
Gewalt bei Fußballspielen in Ägypten hat sich nach den politischen Umwälzungen
vor einem Jahr erhöht. Die Begegnung in Port Said war bereits im Vorfeld von
regionalen Zeitungen als „Treffen der Vergeltung” bezeichnet worden. Wegen der dramatischen Ausschreitungen in
Port Said sind mittlerweile bis auf weiteres alle Fußballspiele in Ägypten
abgesagt. Der Staatsanwalt ordnete an, Ermittlungen sofort zu beginnen. Zudem
wird sich das Parlament am Donnerstag auf einer Sondersitzung mit den Krawallen
befassen. Hesham Sheiha, der Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, sprach
„vom größten Unglück in der ägyptischen Fußball-Geschichte”.
Drama in Port Said
Dutzende Tote bei
Fußball-Krawallen in Ägypten
Bei schweren Krawallen nach einem Fußballspiel sind
in der ägyptischen Stadt Port Said mehr als 70 Fans ums Leben gekommen. Die
Zuschauer stürmten offenbar nach Abpfiff den Platz und jagten Spieler und Fans
der Gegenseite. Die Armee will die Spieler nun mit Helikoptern ausfliegen.