Vorbericht
24. August 1919: Gründung des Kremser SC unter dem Namen 1.
Kremser Sport Club mit den Klubfarben Schwarz und Weiß. Mit der Aufnahme des
Trainings einher ging auch das Entwerfen des Vereinswappens her, welches bis
heute unverändert ist. Der Spielbetrieb im NÖ Fussballverband wurde nach dem
Beitritt des Kremser SC am 1. Oktober 1919 aufgenommen. Im „Illustrierten
österreichischen Sportblatt“ wird das erste Spiel des Kremser SC gegen St.
Andrä Wördern, welches der Kremser SC mit 3-1 gewinnen konnte mit Datum
5.10.1919 ausgewiesen. Es dürfte somit das erste offizielle Spiel des Kremser
Sportclubs gewesen sein. Der erste Torschütze für die Kremser war Kohli. Die
Reservemannschaft des Kremser SC gewann am selben Tag einen Vergleichskampf
gegen den Kremser Arbeitersportklub mit 4-0.
Zwischen den beiden Weltkriegen war der Kremser SC durchaus
erfolgreich, so errang er 1930 die österreichische Amateurmannschaft, im Finale
wurde Austria Lustenau (bzw. der FA Turnerbund Lustenau, den Namen Austria
gaben sie sich erst 1936) auswärts 7-2 geschlagen und so konnte sich der Kremser
SC sogar eine 1-3 Heimniederlage zum Titelgewinn leisten.
Dann kam der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit wurde
wieder erfolgreich: Aufstieg in die Staatsliga B 1954, zwei Jahre später
stiegen sie sogar in die Staatsliga A auf, in der sie sich allerdings nicht
halten konnten. Es folgten Jahre in der Regionalliga Ost, die nach Auflösung
der Staatsliga B die zweithöchste Leistungsstufe waren. In den 70er Jahren
schliesslich ging es in die Landesliga NÖ hinab.
Von dort stieg man aber bis 1977 wieder auf und konnte sogar
in die 2. Division vorstoßen, in der man sich bis 1980 halten konnte, ehe es
wieder Abstieg hieß. Der Kremser SC entwickelte sich zu einer
Paternostermannschaft, die sich erst Mitte der 1980er Jahre in der 2. Division
zur fixen Größe entwickelte. Ihren größten Erfolg feierten die Kremser aber mit
dem Gewinn des österreichischen Cups, der damalige Spitzenverein Wacker
Innsbruck (damals FC Swarovski Tirol) wurde auswärts mit 2-0 geschlagen, man
verlor daheim zwar mit 1-3 doch aufgrund der Auswärtstorregel war dies eine
glorreiche Niederlage. Den Supercup gegen Meister Rapid verloren sie nach einem
1-1 nach Verlängerung erst im Elfmeterschießen.
Damit war für den Kremser SC zum ersten Mal internationaler
Fussball angesagt: Im EC der Cupsieger traten sie gegen den DDR Verein
Carl-Zeiss-Jena an und konnten immerhin das Heimspiel mit 1-0 gewinnen, nachdem
sie in Jena mit 0-5 untergingen. Die folgenden Saisonen sahen den Kremser SC,
der sich gut verstärken konnte in den beiden höchsten Spielklassen, bis 1992
waren sie eine ernstzunehmende Größe im österreichischen Fussball. Mario Kempes
oder Hans Krankl waren die Stars dieser Zeit.
Es wäre aber nicht der Kremser SC wenn nach dem Erfolg nicht
der Absturz folgte. In den nächsten Jahren stürzten sie bis in die
viertklassige Landesliga ab, es gelang erst 2001 der Wiederaufstieg in die
Regionalliga Ost. Dort hielt man sich bis 2007, dann folgte ein erneuter
Absturz in die Landesliga, später auch in die fünftklassige 2. Landesliga West.
Fast alle Spieler und Trainer hatten den Verein verlassen und die verbleibende
Rumpfmannschaft war nicht mehr konkurrenzfähig.
Der Kremser SC steckte jedoch nicht auf und konnte als
ungeschlagener Meister der 2. LL West in der Saison 2013/14 wieder in die NÖ
Landesliga aufsteigen. Eine Saison später wurden sie in der LL Vizemeister, in
der sie sich bis 2021/22 hielten. Als Meister mussten sie gegen den SV Donau um
den Aufstieg in die RLO kämpfen, in zwei dramatischen Partien gelang dies auch, Krems war wieder in der RLO angekommen. In
der vergangenen Saison konnte der Kremser SC den siebten Platz in der Tabelle
der RLO sichern.
Am Freitag nun werden wir zu diesen Traditionsverein fahren.
Krems ist derzeit Zweiter, der FAVAC Achter der Tabelle. Im Sepp-Doll-Stadion,
welches auch schon seit 1923 Heimstätte des Vereins ist können wir auf eine
interessante Partie hoffen. Als Traditionsverein hat der Kremser SC auch eine
langjährige treue Fangemeinde, seit 1997 begleiten die „Kremser Steher“ ihre
Mannschaft überall hin, mittlerweile gibt es noch eine zweite Fangruppe. Beide
sind in ihrem Support aber eigenständig.
Kremser
SC - Das Wiedererwachen der Kremser Fanszene - NÖN.at (noen.at)
Quellen: ANNO, Illustriertes österreichisches Sportblatt, HP
Kremser SC
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