Die Jahre vor dem Ersten
Weltkrieg waren Aufbruchjahre im Wiener Fussball. Viele Vereine wurden
gegründet, fusionierten sich und lösten sich wieder auf. Die Gründe waren so
verschieden wie ihre Gründer. Einer dieser Gründer war der Fiaker Anton
Sandner, der 1911 den heutigen LAC gegründet hat, nachdem seine ersten
Gründungsversuche nicht erfolgreich verlaufen waren. Unter dem Namen „Athletik
Club Training“ (nicht zu verwechseln mit dem Sportclub Training der
fussballerischen Urzeit vor 1900) versammelten sich sportbegeisterte
Jugendliche um Fussball zu spielen. Leider kam dann die „Urkatastrophe des 20.
Jahrhunderts“, der Erste Weltkrieg, der für den Verein und seine Spieler
verheerende Folgen hatte. Erst 1918 konnte wieder eine Mannschaft gesammelt
werden, die unter dem nun neuen Namen „Landstraßer Amateure“ den Spielbetrieb
wieder aufnahm. Dabei gab es am 24.6.1919 auch einen sportlichen Höhepunkt, als
der St. Pöltener Sportplatz mit dem Spiel Landstrasser Amateure gegen den St.
Pöltener Sport Club eröffnet wurde. Die Wiener gewannen 5-4.
Der Verein schaffte es in den
30er Jahren in die 2. Klasse des Wiener Fussballverbandes aufzusteigen, heute
wäre das die 2. Bundesliga. Der damals bekannteste Spieler der Landstraßer
Amateure war der später nach Frankreich emigrierte Camillo Jerusalem, der seine
Popularität beim zweiten Mitropacupsieg der Austria 1936 erreichte, bei dem er
das entscheidende Tor im Finale gegen Titelverteidiger Sparta Praha erzielte. Er
wurde mit Roubaix und Servette Genf in zwei verschiedenen Ländern Meister. Seine Karriere beendete er als Trainer von Red Star.
Durch die Professionalisierung
der Liga beschlossen die Landstraßer Amateure sich in Landstraßer AC
umzubenennen. 1936 erhielten sie auch endlich ihren ersten eigenen Platz, den
sie bis in die 70er Jahre innehaten, ehe der heutige Platz in der Baumgasse
entstand. Insgesamt 15 Saisonen in der zweiten Liga waren die Rotschwarzen aus
Erdberg tätig.
Während des Zweiten Weltkrieges
gab es einige Zwangsfusionen mit anderen Vereinen um die auch in diesen
Vereinen ausgeübten zusätzlichen Sportarten am Leben erhalten zu können. Die
Vereine waren der Firmenverein „Dämon“, der SC Pfeil und der SC Delka.
Es folgen noch einige Fusionen,
Umbenennungen und Zusammenlegungen des Landstraßer AC, zuletzt mit dem
Bezirksrivalen des FAVAC, nämlich IC Favoriten. Bekannt war auch die
Bezeichnung LSV Persil, welche der LAC lange innehatte.
Quellen: ANNO, NWTblatt, Wr. Sport am Montag, Wr. Fussball Gschichtn
Dieser Verein mit seiner bunten
Geschichte ist unser nächster Cupgegner.