Trauerminute und Pyro-Show für verstorbenen
Hooligan beim Chemnitzer FC
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Thomas Haller galt als einer der führenden Köpfe in der Chemnitzer Neonaziszene.
In dieser Woche erlag er einem Krebsleiden.
Im Stadion des Chemnitzer FC gab es eine offizielle Trauerbekundung.
Im Stadion des Chemnitzer FC wurde am Sonnabend vor der Regionalliga-Partie gegen die VSG Altglienicke an einen der führenden Neonazis in der Stadt erinnert. Auf der Videowall des Stadions wurde ein Porträt von Thomas Haller eingeblendet, der in dieser Woche gestorben ist. Vor dem Spiel gab es zudem eine Schweigeminute, ein schwarzes Kreuz und ein Transparent wurden ausgerollt. Die schwarz gekleideten Fans in der Südkurve zündeten außerdem eine Pyro-Show in Rot und Weiß. In einer Rede wurden die Verdienste Hallers für den Verein gewürdigt.CFC-Spieler Daniel Frahn lief nach seinem Tor zur Bank und hielt dort ein T-Shirt mit der Aufschrift hoch: "Support your local hools". Augenzeugen berichten, der Stadionsprecher habe die Frahn-Aktion als sinngemäß feine Geste bezeichnet.
SPD-Stadträtin kondoliert Haller - Unterbezirk distanziert sich
Bislang konnte MDR SACHSEN weder den Pressesprecher des CFC noch die Fanbeauftragte
Peggy Schellenberger für eine Stellungnahme erreichen. Die SPD-Stadträtin kondolierte dem
Verstorbenen. Auf ihrer Facebook-Seite findet sich ein Eintrag, in dem es unter anderem heißt:
"Wir lebten in komplett verschiedenen Welten und entschieden uns irgendwann für völlig andere
Wege. […] Wir waren immer fair, straight, unpolitisch und herzlich zueinander - das hat dich
ausgezeichnet. Ruhe in Frieden!"
Schellenbergers Parteikollege, der Bundestagsabgeordnete Detlef Müller, sagte im Gespräch mit
Schellenbergers Parteikollege, der Bundestagsabgeordnete Detlef Müller, sagte im Gespräch mit
MDR SACHSEN: "Der SPD-Unterbezirk Chemnitz distanziert sich deutlich von jeglichen
Beileidsbekundungen. Peggy Schellenberger spricht nicht für die SPD Chemnitz." Er könne
die Äußerungen Schellenbergers auch nicht verstehen, "wenn man weiß, wer das war."
Thomas Haller habe auch ein "ganzes Stück Unglück über die Stadt gebracht", so Müller.
Dass der CFC einst mit Hallers Security-Firma zusammenarbeitete, kann Detlef Müller bis
heute nicht verstehen. "Ich habe damals nur mit dem Kopf geschüttelt."
Thomas Haller hatte Anfang der 1990er Jahre die Vereinigung Hoonara (Hooligans-Nazis-Rassisten)
mitgegründet. 2007 wurde sie offiziell aufgelöst. Haller zog sich zunehmend ins Privatleben zurück.
Der sächsische Verfassungsschutz stufte die Gruppe Medienberichten zufolge noch viele Jahre als
aktive rechtsextreme Szene ein. Haller und der Chemnitzer FC hatten jahrelang enge Verbindungen,
da seine Sicherheitsfirma Haller-Security den Ordnungsdienst im Stadion stellte. 2007 trennte sich
der Verein von Haller-Security. Grund waren offiziellen Angaben zufolge "vereinsschädigende
Äußerungen". Haller hatte zuvor unter Pseudonym dem Fußballmagazin "Rund" ein Interview
gegeben, in dem er sich als Gründer von Hoonara bekannte.
Nach Informationen von MDR SACHSEN hat Haller in den vergangenen Jahren die junge
Nach Informationen von MDR SACHSEN hat Haller in den vergangenen Jahren die junge
rechtsextreme Szene in Chemnitz mit aufgebaut. Er war außerdem an den Ausschreitungen
nach dem Tod von Daniel H. im Sommer vergangenen Jahres beteiligt.
https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/chemnitz-stollberg/cfc-trauer-thomas-haller-100.html?fbclid=IwAR0KBHo7OYDYg_UnIcqsXhSe-69wsxiHgyZ0ohcRUF2lmXfjbDyEwDnV22o
https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/chemnitz-stollberg/reaktionen-trauer-cfc-haller-100.html