Eines der Spitzenspiele um die Wiener
Meisterschaft: der Favoritner AC trifft auf die Jungs aus Mordor, genauer
gesagt vom SR Donaufeld. Daher ging es für mich mittels Kolonialbahn in die
Reichs- und Residenzstadt nach Sankt Favoriten, um dieses Ereignis nicht zu
verpassen. Das Wetter war schön und auch die Fart – heisse sieben Leute wollten
nach Wien mitfahren – ereignislos, daher konnte ich mir schon am Bahnhof die
erste Erfrischung gönnen. Am Platz angekommen erlebte ich noch ein
Nachwuchsspiel, welches ganz nett anzusehen war. Die perfekte Einstimmung auf
die Partie der Großen, die uns heute auf Platz zwei bringen könnte, die
Donaufeld damit fast aus dem Rennen werfen könnte. Schnell noch die üblichen
Flaggen aufgehängt, noch ein Bierchen gezwitschert, mit Leuten geplaudert und
es konnte losgehen. Der FAVAC spielte in der ersten Halbzeit wie wir es
mittlerweile – man wird ja langsam arrogant – gewohnt sind und schnürte die
Donaufelder in der eigenen Hälfte ein. Lustige Lieder begleiteten diesen
Sturmlauf, der gegen Ende der ersten Halbzeit im 1-0 durch Kraljevic und dem
2-0 durch unseren Capitano Sasa Dimitrijevic positiv abgeschlossen werden
konnte. In der Pause kamen wir mit einem Holstein-Kiel Fan ins Gespräch, der
sich nur ein nettes Spiel ansehen wollte (also kein Groundhopper mit
Bauchtasche, Wurstfoto und dummen Kommentaren war) und der dann noch eingeladen
wurde, sich zu uns zu stellen. So muss Fussball gehen. Die zweite Halbzeit
gehörte dann zweifelsohne den Donaufeldern, die unsere Jungs, die ein wenig
unkonzentriert wirkten, zurückdrängen konnten. Das 1-2 für Donaufeld war die
logische Konsequenz, erst dann rappelten sich unsere Jungs noch einmal auf und
es gab einen offenen Schlagabtausch ohne weitere Tore. Als dann nach nicht
unhektischer Schlussphase endlich das Spiel beendet wurde, war der Jubel groß.
Wir waren Zweiter mit einem Spiel weniger. Dies noch umso erfreulicher, da
Elektra daheim gegen Mauerwerk SA unentschieden spielte und nur noch TWL mit
zwei Punkten Erster war. Alles läuft für uns und wir sollten uns langsam
überlegen, wie es wäre, würden wir in die Regionalliga Ost aufsteigen. Sportlich
sicher machbar, die Finanzierung ist das grössere Problem. Andererseits – wir durften
seit 1995 nicht mehr drittklassig spielen (1997 wurden wir zwar in die RLO
eingereiht, tauschten aber mit Simmering die Liga) und das ist dann schon was,
mal andere Vereine als die üblichen zu sehen und vielleicht auch auf Stimmung
zu treffen die sich auf mehr als nur „Schreits net so laut“, „Wos woits denn do
?“ und Ähnliches beschränkt. Der weitere Abend war dann ein bisserle flüssig –
man muss Siege feiern wie sie fallen, nicht ? Danach ging es wieder zurück zum
Hauptbahnhof, die Kolonialbahn rief und ein paar Bierchen konnten auch noch
mitgenommen werden. NUR DER FAVAC !