Auswärtsspiel bei Toni Polsters Viktoria. Der
Meidlinger „Kultverein“ lud ein und die ULTRAS FAVAC folgten natürlich dem Ruf
ihrer Mannschaft und kamen hin. Mit der Kolonialbahn gings zunächst aus der
Kronkolonie nach Wien und von dort auf den Platz. Bei schönem Sonnenschein
wollte man sich zunächst ein Bier reinpfeifen und dann das Transparent an
gewohntem Ort hinter dem Tor aufhängen, was allerdings vom Ordner mit dem
Verweis „Verbandsrichtlinien“ (Haha, als ob der Verband dies wüsste) untersagt.
Gut, ging es halt direkt neben die Kantine, wo auch die „Südtribüne“ (ein
Haufen versoffener Proleten, die uns immer wieder provozieren wollten) befand.
Aber gut, wer nicht will, der hat schon. Gut verstaut im Schatten und neben dem
lebenswichtigen Bierstand ging es nun ans fleissige Anfeuern. Die von Toni
Polster trainierte Mannschaft hatte ja im Frühjahr einen Lauf, für den vor
allem Dominik Rotter verantwortlich war, der sich auch heute in den ersten paar
Minuten bemühte, jedoch immer schwächer wurde, je besser sich seine
Gegenspieler auf ihn einstellten. Dazu noch ein überragender Stevo im FAVAC Tor
– fertig war die Null hinten. Handegezählte 224 Zuschauer (diesmal stimmte die
Angabe in der Zeitung sogar) verfolgten die Partie, die immer mehr zugunsten
des FAVAC umschlug, der mitte der ersten Halbzeit sein Kurzpasspiel
(Scheiberlspiel) aufzog und nach 30 Minuten durch Rona Bumba in Führung gehen
konnte. Großer Jubel unter den Rotschwarzen, die Proleten an der Ecke waren
nicht so amüsiert aber so spielt halt das Leben. An der Linie übrigens unser
Alphonse, der auch zu einem Bier eingeladen wurde. In der Pause stellten sich
uns zwei Ulmer höflich vor und wir verplauderten einige Minuten, da die Jungs
echt cool waren. Nicht so wie die üblichen Wessihopper sondern angenehm
unaufdringlich. So soll es sein. Nach der Pause konnten die Hausherren auch
nicht weiter auffallen, ihre Angriffe verpufften zusehends im Nichts während
unsere Jungs gnadenlos zuschlugen: Querpass zu Aydin 2-0 ! Jubel, Trubel,
Heiterkeit (bis auf die erwähnten Proleten am Eck) und wir konnten
weiterfeiern. „Siehst du Toni, so wird es gemacht !“ war einer der Schlager
dieses Tages, der uns sehr erheiterte. Auch die „Eislady Estebaliz“ kam zu
Ehren, schliesslich wissen wir wo wir uns befinden und was wir dieser Umgebung
schuldig sind. Den ehemaligen Ostbahn XI Trainer Novara hat es übrigens auch
gefallen, ganz im Gegensatz zu Ex-Obmann Friese, dessen Bub ja bei der Vik
spielt. Am Ergebnis änderte sich übrigens auch nichts mehr und uns machte es
weiter Spaß, unsere Lieder zu trällern. Die Zuschauer wanderten so ab der 80.
Minute langsam ab – sie waren bedient. Vielleicht ist das aber auch daran
gelegen, daß die Sonne heute ziemlich heiss brannte und so manches Kopferl
heiss laufen lies. Nach dem Spiel gabs noch einge lustige Plaudereien und Fotosessions
ehe meinereiner die Hände in die Füsse nahm und in Richtung Kronkolonie heimging.
Dies allerdings nicht ohne Verzögerung weil irgendwo auf der Bahnstrecke ein
paar Waggons brannten – Austrianer waren diesmal nicht anwesend – und daher der
Zugverkehr eine Stunde lang verzögert war. Typisch: Kaum ist die ÖBB nicht mehr
rot, funktioniert das Transportwesen nicht mehr. Da soll sich einer doch
fragen, warum ?