Samstag, 24. Juni 2017

Sisi

Schau zeigt „Sisi und die Ungarn“

Heuer jährt sich die Krönung Franz Josephs und Elisabeths in Budapest und damit die ungarische Doppelmonarchie zum 150. Mal. Zum Jubiläum widmet die Wiener Hofburg der Beziehung des Kaiserpaars zu Ungarn einen Schwerpunkt.
Die Schau „Erzsebet - Sisi und die Ungarn“ ist bis 7. Jänner im Audienzwartesaal der Kaiserappartements zu sehen. Elisabeth, die eine Aussöhnung mit Ungarn nach der Niederschlagung der Revolution 1848 befürwortete, drängte Franz Joseph, die Vorschläge Gyula Andrassys und Ferenc Deaks anzunehmen. 1867 stimmte der Kaiser schließlich dem Ausgleichsplan zu. „Das war der Moment, in dem sich Elisabeth politisch sehr aktiv gezeigt hat“, sagte Kuratorin Olivia Lichtscheidl.
Im Juni 1867 wurden Franz Joseph und Elisabeth in der Matthias-Kirche in Buda zu König und Königin von Ungarn gekrönt. In der Ausstellung wird eine Reproduktion der Stephanskrone, die Franz Joseph aufs Haupt gesetzt wurde, präsentiert. Außerdem sind der Pferdehuf des Lipizzaners Cerbero, mit dem Franz Joseph auf den Krönungshügel ritt, sowie ein Behälter mit der Erde des Krönungshügels zu sehen.

Sisi im Krönungskleid als Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Sonderschau steht allerdings Kaiserin Elisabeth. Ein Fotoalbum mit historischen Fotografien, aufgenommen sechs Monate vor der Krönung, zeigt sie im ungarischen Krönungskleid. Ausgestellt werden außerdem Lithografien, die Elisabeth in ungarischer Kleidung mit ungarischem Kopfputz zeigen und das Kaiserpaar mit seinen Kindern Gisela, Rudolf und Marie Valerie im Schlosspark von Gödöllö.
Das Schloss, das dem Paar zur Krönung geschenkt wurde, wurde für Elisabeth zum Zufluchtsort. Auch ein von Franz Joseph in Auftrag gegebenes Teeservice aus Porzellan, das auf Schloss Gödöllö verwendet wurde, ist Teil der Ausstellung.

Umgab sich mit ungarischen Angestellten

Die Liebe der Kaiserin zu den Magyaren zeigte sich auch darin, dass sie sich mit ungarischen Angestellten umgab. Erstmals gezeigt wird ein Gemälde des Malers Josef Arpad Koppay, auf dem die ungarische Hofdame Ida von Ferenczy porträtiert ist. „Elisabeth hat sich vor allem in den letzten Jahren ihres Lebens mit den Menschen, mit denen sie gerne gesprochen hat, nur noch auf Ungarisch unterhalten“, sagte Lichtscheidl.
Ebenfalls zum ersten Mal ausgestellt ist ein Brief in der Handschrift der Kaiserin, in dem sie auf Ungarisch eine Absage einer Einladung zum Mittagessen bedauert. Unterschrieben ist der Brief mit „Ihre Verehrerin Erzsebet“ - der ungarischen Variante ihres Vornamens. An wen sich der Brief richtet, ist nicht bekannt, vermutlich handelte es sich um eine Person aus Politik oder Kirche, sagte Lichtscheidl.