Auswärtsfahrt nach Westen, auf die lichten Höhen
von Baumgarten zur Austria 13. Der älteste Namensträger der Austria (Donaufeld
hat sich ja schon lange umbenannt) ist unser Gastgeber am Kinkplatz, welcher
vermutlich der zweitälteste Platz in Wien ist, immerhin war der Verein immer
nur auf einem Platz beheimatet. Bei dessen Gründung war Baumgarten noch ein
Teil von Hietzing, erst die Nazis verbrachten den Bezirksteil mit Penzing und
Hütteldorf in den neuen vierzehnten Bezirk. Und da das eine ziemlich weite
Strecke ist, dachte wir daran, mittels eines alten Omnibusses dorthin zu
fahren. Ein alter STEYR 380 aus dem Jahre 1955 war auch schnell gefunden und es
konnte schon losgehen. Von der Kennergasse aus ging es über die
Favoritenstrasse stilecht am Schloss Favorita – heute das Theresianum vorbei in
Richtung Innenstadt – man wollte der Welt ja zeigen, wer wir sind – eine Runde
um den Ring, ehe die Demo eine Fahrt unmöglich machte, samt technischem Halt am
Schwedenplatz und dann über die Neustift- bzw. Koppstrasse zum Kinkplatz. Dort
angekommen wurden wir – wie jedes Mal – nett empfangen, man hat ja auch einige
sehr entspannte Plätze und inhalierten unser erstes Fussballbier. Die
blaugelben 13er haben seit dieser Saison wieder eine kleine Fangruppe, die sehr
engagiert und mit vielen Fahnen und Transparenten zur Sache gingen. Alte
Bekannte wurden ebenfalls begrüsst, es ist halt eine Freude, dorthin zu kommen.
Schnell noch die Fahnen aufgebaut und dann konnte es schon losgehen. Das Wetter
war dementsprechend und so hatten wir einen ganz interessanten Nachmittag. Ein
Mitfahrer sah alles in Gelb was uns furchtbar erheiterte und einige andere
machten sich ans Verschönern der Umgebung also alles wie gehabt. Die Mannschaft
bemühte sich, verschlief die erste Halbzeit leider etwas und konnte so wieder
einmal keine Punkte aus Baumgarten mitnehmen. Zum Glück ist die Meisterschaft
für uns schon insoferne erledigt, als dass wir nicht wie in den letzten Jahren
bis zum Schluss zittern müssen und so hakten wir diese Partie recht schnell ab.
Wobei – in den letzten dreissig Minuten hätten wir die Partie mit etwas Glück,
die Stange verhinderte dies, noch ein Unentschieden herausholen können. So aber
blieb es beim 2-1 für die Gastgeber, welches alles in allem auch dem
tatsächlichen Spiel- und Chancenanteilen entsprach. Nach dem Spiel gab es noch
allerlei zu besprechen, unsere beiden Gsiberger trafen noch einen Landsmann –
Schick ! und einiges an Speisen und Getränken zu sich genommen. Danach ging es
an die individuelle Rückfahrgestaltung. Da ich mich heute nicht mit
öffentlichen Verkehrsmitteln herumschlagen wollte, wählte ich eine
Mietdroschke, lud die Leutchen ein und dann ging es von den Höhen Baumgartens
wieder auf den Fuss des Monte Laas, wo Wiens grösster Bahnhof stand. Etwas zum
Essen gekauft, diesmal wars ein Hot Dog, einigen lustigen Amerikanern zugehört,
die erzählten, „how difficult it is to find the railwaystation“ – sie waren
wohlgemerkt von ihrem Hotel in der Nähe des Stephansplatzes hergefahren, bis
hin zur den Fahrkartenautomaten, die mir meine Fahrkarte für die Reise in die
Kronkolonie Burgenland verschafften. Einen Augenblick später war ich gut verstaut
an Bord der Königlichen Kolonialbahn und bald in der Kolonie selber.