Pyrotechnik in Leverkusen
Geschosse segelten am Fallschirm in die BayArena
Zum Geschehen in der Nordkurve beim Spiel von Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag kursieren viele Gerüchte. Sicher ist, dass die Trotzreaktion der Ultra-Szene lebensgefährlich war.
Zwei Tage nach dem pytotechnischen Eklat in der BayArena lichtet sich der Nebel. Der eskalierte Kleinkrieg zwischen Verein und Ultra-Szene hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, nachdem zwei Menschen durch Böller verletzt wurden - ein Kameramann der Deutschen-Fußball-Liga und eine Ordnerin von Bayer 04. Die Frage, ob Anhänger der Werkself auch Drohnen eingesetzt haben könnten, um ihren flammenden Protest zu verkünden, beantwortet Meinolf Sprink, Direktor für Fans und Soziales mit einem klaren Nein: "Wir wissen, dass es keine Drohne war."
Vielmehr hätten drei bis vier Personen von dem nahegelegenen Erdhügel neben der A1-Brücke Leuchtraketen, vermutlich "Seenot-Signalmittel", über die BayArena abgefeuert, die dann am Fallschirm gen Rasen segelten. Für Michael Schade ist das unverantwortlich: "Das Zeug brennt mit einer Temperatur von über 2000 Grad und ist mit Wasser nicht zu löschen. Ein bisschen Wind reicht aus, um es auf die Zuschauerränge zu wehen. Das ist nicht tolerierbar", sagt der Geschäftsführer von Bayer 04.
Zudem wurde bekannt, dass das Wohnhaus von Ralf Ziewer Leiter des Bereichs Unternehmensschutz bei Bayer 04, der unter anderem für die Einlasskontrollen zuständig ist, von Unbekannten mit Eiern und anderen Gegenständen beworfen wurde. "Das fließt in die laufenden Ermittlungen ein", kündigt Sprink an.
Die Ultras, die sich mit dem Abfackeln von Bengalos und dem Zünden von Böllern mutmaßlich für das Verbot der Choreographie zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe "Farbenstadtinferno" revanchieren wollten, sollen zeitnah identifiziert und in Haftung genommen werden (die RP berichtete). Die Analyse der Überwachungsvideos läuft, zwei Tatverdächtige wurden noch im Stadion identifiziert.
Bayer 04 erhielt zudem ein Schreiben des DFB und hat nun bis zum 14. Februar Zeit, zu den Vorfällen Stellung zu nehmen. Danach entscheidet sich das Strafmaß. Auch ein Zuschauer-Teilausschluss ist denkbar. Bayer 04 wird nach den Eskalationen beim Pokalspiel gegen den SC Hauenstein und beim Derby in Köln nun bereits zum dritten Mal in dieser Saison einschlägig auffällig. Der 1. FC Nürnberg musste in einem ähnlich gelagerten Fall einen Teilausschluss seiner Fans hinnehmen - plus einer hohen fünfstelligen Geldstrafe.
Feuerwehrleiter Hermann Greven, bekräftige im Gespräch mit der RP die Richtigkeit des Verbots der überdimensionale Blockfahne wegen des leicht entflammbaren Materials. Zwar kursiert bei Facebook inzwischen ein Video, in dem Fans die Nichtbrennbarkeit der Fahne demonstrieren, aber das ficht Greven nicht an: "Es ist nicht zulässig, leicht brennbare Materialien in der Größe in das Stadion einzubringen."
Der von Bayer 04 finanzierte Versuch, die Fahne zu imprägnieren, sei irrelevant: "Das genutzte Mittel war nicht geeignet, um den Brandschutz zu gewährleisten." Es blieb demnach keine andere Wahl als ein Verbot. Mit Verschwörungen gegen die Fanszene, wie sie gerüchteweise im Internet kursieren, habe das nichts zu tun: "Unsere Aufgabe ist, dass die Zuschauer sicher aus dem Stadion rein und raus kommen. Die Feuerwehr hat rein formal gehandelt."
Zum Geschehen in der Nordkurve beim Spiel von Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag kursieren viele Gerüchte. Sicher ist, dass die Trotzreaktion der Ultra-Szene lebensgefährlich war.
Zwei Tage nach dem pytotechnischen Eklat in der BayArena lichtet sich der Nebel. Der eskalierte Kleinkrieg zwischen Verein und Ultra-Szene hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, nachdem zwei Menschen durch Böller verletzt wurden - ein Kameramann der Deutschen-Fußball-Liga und eine Ordnerin von Bayer 04. Die Frage, ob Anhänger der Werkself auch Drohnen eingesetzt haben könnten, um ihren flammenden Protest zu verkünden, beantwortet Meinolf Sprink, Direktor für Fans und Soziales mit einem klaren Nein: "Wir wissen, dass es keine Drohne war."
Vielmehr hätten drei bis vier Personen von dem nahegelegenen Erdhügel neben der A1-Brücke Leuchtraketen, vermutlich "Seenot-Signalmittel", über die BayArena abgefeuert, die dann am Fallschirm gen Rasen segelten. Für Michael Schade ist das unverantwortlich: "Das Zeug brennt mit einer Temperatur von über 2000 Grad und ist mit Wasser nicht zu löschen. Ein bisschen Wind reicht aus, um es auf die Zuschauerränge zu wehen. Das ist nicht tolerierbar", sagt der Geschäftsführer von Bayer 04.
Zudem wurde bekannt, dass das Wohnhaus von Ralf Ziewer Leiter des Bereichs Unternehmensschutz bei Bayer 04, der unter anderem für die Einlasskontrollen zuständig ist, von Unbekannten mit Eiern und anderen Gegenständen beworfen wurde. "Das fließt in die laufenden Ermittlungen ein", kündigt Sprink an.
Die Ultras, die sich mit dem Abfackeln von Bengalos und dem Zünden von Böllern mutmaßlich für das Verbot der Choreographie zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe "Farbenstadtinferno" revanchieren wollten, sollen zeitnah identifiziert und in Haftung genommen werden (die RP berichtete). Die Analyse der Überwachungsvideos läuft, zwei Tatverdächtige wurden noch im Stadion identifiziert.
Bayer 04 erhielt zudem ein Schreiben des DFB und hat nun bis zum 14. Februar Zeit, zu den Vorfällen Stellung zu nehmen. Danach entscheidet sich das Strafmaß. Auch ein Zuschauer-Teilausschluss ist denkbar. Bayer 04 wird nach den Eskalationen beim Pokalspiel gegen den SC Hauenstein und beim Derby in Köln nun bereits zum dritten Mal in dieser Saison einschlägig auffällig. Der 1. FC Nürnberg musste in einem ähnlich gelagerten Fall einen Teilausschluss seiner Fans hinnehmen - plus einer hohen fünfstelligen Geldstrafe.
Feuerwehrleiter Hermann Greven, bekräftige im Gespräch mit der RP die Richtigkeit des Verbots der überdimensionale Blockfahne wegen des leicht entflammbaren Materials. Zwar kursiert bei Facebook inzwischen ein Video, in dem Fans die Nichtbrennbarkeit der Fahne demonstrieren, aber das ficht Greven nicht an: "Es ist nicht zulässig, leicht brennbare Materialien in der Größe in das Stadion einzubringen."
Der von Bayer 04 finanzierte Versuch, die Fahne zu imprägnieren, sei irrelevant: "Das genutzte Mittel war nicht geeignet, um den Brandschutz zu gewährleisten." Es blieb demnach keine andere Wahl als ein Verbot. Mit Verschwörungen gegen die Fanszene, wie sie gerüchteweise im Internet kursieren, habe das nichts zu tun: "Unsere Aufgabe ist, dass die Zuschauer sicher aus dem Stadion rein und raus kommen. Die Feuerwehr hat rein formal gehandelt."