Rohrbomben in Hotelzimmer gefunden
Der Hotelier fand die zwei ihm verdächtig erscheinende Gegenstände am Donnerstag gegen 8.45 Uhr und alarmierte die Einsatzkräfte. Er habe das Zimmer kontrolliert, weil sich eine Reinigungskraft über dessen Zustand beschwert hatte, erzählte Polizeisprecher Thomas Keiblinger im Interview mit Radio Wien. Ein Sprengmittelexperte der Wiener Polizei untersuchte die Gegenstände dann und stellte fest, dass es sich um selbst gebaute Rohrbomben handelte.
Bomben offenbar aus Neugierde gebaut
Bei den beiden Zimmerbewohnern handelt es sich laut Keiblinger um zwei Villacher im Alter von 23 und 17 Jahren. Sie seien aus beruflichen Gründen in Wien gewesen und hätten bereits mehrere Monate in dem Hotel gelebt.
Ein politisches oder terroristisches Motiv könne derzeit „definitiv“ ausgeschlossen werden, so Keiblinger: Die beiden Männer experimentierten offenbar „nur“ aus Neugierde mit Sprengstoff: „Sie wollten sehen, können wir eine Bombe bauen, und explodiert diese Bombe dann auch. Und sie wollten sehen, wie heftig diese Explosion ist, und der Detonation beiwohnen“, so Keiblinger. Die Angaben der Männer würden schlüssig und glaubwürdig erscheinen, die beiden seien auch noch nicht politisch aufgefallen.
23-Jähriger in Haft
Der 23-Jährige befindet sich derzeit in Haft, der 17-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt. Das mögliche Strafmaß für eine „vorsätzliche Gefährdung durch Sprengmittel“ beträgt für den älteren ein bis zehn Jahre Haft, für den 17-Jährigen maximal fünf Jahre, weil er noch ein Jugendlicher ist.
Wie viel Schaden die Rohrbomben tatsächlich anrichten hätten können, steht laut Keiblinger noch nicht genau fest, da deren Bestandteile noch im kriminaltechnischen Labor untersucht würden. Spezialisten hätten sie jedoch als hochgefährlich eingestuft, sagte Keiblinger.
Publiziert am 15.04.2016