Explosionen auf Brüsseler Flughafen
In der Abflughalle des Brüsseler Flughafen gab es zwei Explosionen. Ersten Berichten zufolge gibt es mehrere Tote und viele Verletzte.
(DiePresse.com)
Bei zwei Explosionen am Flughafen Brüssel-Zaventem sind Dienstagfrüh nach Medienberichten am Dienstag mehrere Personen verletzt worden. Auch von Todeopfern ist in Medien die Rede, die Angaben schwanken aber zwischen einem und bis zu elf Opfern.
Der Flughafen wurde gesperrt. Der Katastrophenplan wurde aktiviert, sagte Lodewijk De Witte, der Gouverneur von Flämisch-Brabant. Flugzeuge wurden gestoppt. Die Detonationen ereigneten sich gegen 8.15 Uhr im Abflugterminal. Nähere Angaben lagen zunächst - vor allem von Behördenseite - nicht vor.
Der Flughafen appellierte via Twitter, nicht zum Flughafen zu kommen. Die Gebäude würden evakuiert werden, alle Flüge seien gestrichen.
Augenzeugen berichten der belgischen Zeitung "Le soir" von starken Explosionen, dass die Wände zitterten. Es sei eine gewisse Panik entstanden und es gebe viele Verletzte, sagte ein Augenzeuge der Zeitung. Auf Fotos auf Twitter sieht man Rauch über dem Gebäude aufsteigen, auch geborstene Scheiben sind zu sehen.
Flugzeuge dürfen den Flughafen derzeit nicht anfliegen, auch der Bahnverkehr vom und zum Flughafen wurde gestoppt.
Ob die Explosionen in Zusammenhang mit der Jagd nach einem flüchtigen Komplizen der Paris-Terroristen steht, ist zu diesem Zeitpunkt völlig unklar und reine Spekulation. Fakt ist, dass es zuletzt mehrere Polizeieinsätze rund um Brüssel gegeben hat. Nach den jüngsten Festnahmen stand die Polizei auch in höchster Alarmbereitschaft.
Drei Tage nach der Festnahme des mutmaßlichen Mittäters der Pariser Anschläge, Salah Abdeslam, haben die belgischen Ermittler einen weiteren Komplizen identifiziert. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wird nach dem 24-jährigen Najim Laachraoui gefahndet, der bisher unter dem falschen Namen Soufiane Kayal bekannt gewesen sei.
Belgische und französische Beamte haben inzwischen ein gemeinsames Ermittlungsteam gebildet, wie Molins mitteilte. Der Pariser Staatsanwalt äußerte sich auch zu der Ankündigung von Abdeslams Anwalt Sven Mary, ihn wegen Bruchs des Ermittlungsgeheimnisses zu verklagen. "Ich bin in dieser Frage sehr gelassen", sagte Molins, der am Samstag über die ersten Befragungen Abdeslams durch belgische Ermittler berichtet hatte.
(APA/Reuters/Red.)