Samstag, 27. Juni 2015

Die Partei des kleinen Mannes ?

FPÖ-Politiker fliegt jetzt aus Gemeindebau
 
 
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Ein FPÖ-Politiker aus NÖ verliert wegen illegaler Untermiete Gemeindewohnung.
Zuletzt häuften sich die Beschwerden von mehreren Bewohnern des Gemeindebaus in der Floridsdorfer Dunantgasse 15 über eine Hauspartei (Nummer der Redaktion bekannt). Deshalb hat Wiener Wohnen, wie aus einem Akt hervorgeht, der ÖSTERREICH vorliegt, nachgeprüft – und deckte einen handfesten Skandal auf: Seit Jahrzehnten hat der FPÖ-Politiker Werner Cermak, Nationalratskandidat, Vizechef der Bezirkspartei von Gänserndorf und blauer Stadtparteiobmann von Deutsch-Wagram (NÖ) hier eine Gemeindewohnung um billige 188 Euro monatlich.
Illegale Untermiete
Der FPÖ-Mandatar, für den die Unschuldsvermutung gilt, wohnt aber laut übereinstimmenden Aussagen der Nachbarn gegenüber Wiener Wohnen seit Jahren nicht mehr selbst in der Kategorie C-Wohnung mit 40,84 Quadratmetern.
Gutes Geschäft
Wiener Wohnen läutete an der Tür – und traf auf eine junge Dame, die hier lebt. „Herr Cermak ist sicher in Deutsch-Wagram“, sagte sie bei der Befragung. Und: „Ich überweise ihm monatlich 500 Euro für die Wohnung.“ Im Klartext: Der FPÖ-Politiker macht mit seiner Gemeindewohnung – entgegen allen rechtlichen Bestimmungen der Wiener Wohnbaugesetze – ein gutes Geschäft und verdiente mehr als 300 Euro monatlich.
Ultimatum
Cermak, der am Donnerstag für ÖSTERREICH telefonisch nicht erreichbar war, hat jetzt ein Problem. Wiener Wohnen hat seinem Mieter, wie in solchen Fällen üblich, vor einigen Wochen ein Ultimatum gestellt: Entweder er kündigt bis 30. Juni selbst seinen Mietvertrag, oder es wird eine Klage bei Gericht gegen Cermak eingebracht. Bis dato hat der FPÖ-Politiker noch nicht auf den Brief reagiert, heißt es auf ÖSTERREICH-Anfrage bei Wiener Wohnen.