Dienstag, 2. Juni 2015

Die "echte" Rapid

Rapide Wedding (offiziell: Sport-Club Rapide Wedding 1893 e.V.) war ein Fußballverein aus Berlin-Wedding. Die erste Mannschaft spielte zwei Jahre in der seinerzeit erstklassigen Berliner Stadtliga und acht Jahre in der seinerzeit zweitklassigen Regionalliga Berlin.


Vorgängervereine von Rapide Wedding waren zum einen der BFC Rapide 93 Niederschönhausen, der von einigen Schülern der Friedrich-Werderschen-Realschule am 1. Oktober 1893 unter dem Namen Berliner Tor- und Fußballclub Rapide in Niederschönhausen ins Leben gerufen worden war und am 28. Januar 1900 zu den Gründungsvereinen des DFB zählte. Die beiden anderen Vereine waren der Reinickendorfer BC 06 und BFC Wedding, die sich 1914 zum SC Wedding 1914 zusammenschlossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg firmierten beide Vereine zunächst unter den Namen SG Niederschönhausen (Rapide 93) und SG Schillerpark (Wedding 1914), bevor 1950 die Fusion des SC Wedding mit Teilen der weiterhin existierenden SG Rapide Niederschönhausen (ab 1953 BSG Empor Pankow) zum SC Rapide Wedding 1893 erfolgte. Der österreichische Rekordmeister Rapid Wien nahm diesen Namen zum Vorbild.
Rapide Wedding wurde erstmals 1958 Meister der Berliner Amateurliga. Bei der Deutschen Amateurmeisterschaft dieses Jahres scheiterte man erst im Halbfinale am späteren Deutschen Amateurmeister Hombrucher FV 09 aus Dortmund. Die Meisterschaft der Berliner Amateurliga konnte 1966 wiederholt werden, verbunden mit dem Aufstieg in die Fußball-Regionalliga Berlin, der damals zweithöchsten Liga Deutschlands. Rapide Wedding spielte insgesamt acht Spielzeiten in der Regionalliga, nach deren Auflösung war man 1974 Gründungsmitglied der neuen Fußball-Oberliga Berlin. Im selben Jahr führte Rapide-Trainer Gerhardt Nitsch die Mannschaft zum Gewinn des Berliner Landespokals (Endspiel gegen Hertha Zehlendorf). In der damit verbundenen Qualifikation zur Teilnahme am DFB-Pokal gewannen die Berliner in der ersten Hauptrunde gegen den TuS Mayen (3:0), scheiterten später aber am Lokalrivalen Tennis Borussia Berlin deutlich mit 0:4.
Im Jahr darauf erreichte Rapide Wedding erneut die DFB-Pokal-Hauptrunde und unterlag nach einer 2:0-Führung dem VfB Stuttgart noch mit 2:9. Bis zur Fusion zum SV Nord Wedding 1893 im Jahr 2001 stieg der Verein jedoch noch bis in die sechstklassige Landesliga Berlin ab. Die A-Jugend des Vereins gewann 1975 die Berliner Meisterschaft. Die damalige Jungliga (entspricht der heutigen U-21) wurde 1981 Berliner Meister.
Der Fusionspartner SV Nord-Nordstern 1896 war 1973 aus den Vereinen VfL Nord Berlin und BFC Nordstern 07 entstanden, die beide lange Zeit in der Amateurliga Berlin spielten. Nachdem Nordstern 07 1972 und der VfL Nord 1973 aus der Amateurliga abgestiegen waren, schlossen sich beide Vereine noch im gleichen Jahr zusammen. In dieser Form blieb der Verein bis zur Fusion mit Rapide Wedding 2001 erhalten.

In der Saison 2009/10 stieg die 1. Herrenmannschaft des SV Nord Wedding in die neuntklassige Kreisliga A ab. 2010/11 erfolgte als Tabellenletzter ein weiterer Abstieg, nun in die Kreisliga B.