1. FC Köln - "Spürbar anders"?
20.02.2015
An dieser Stelle möchten auch wir als Gruppe den Schritt an die Öffentlichkeit wagen und kurz Stellung beziehen.
Wir werden hier nicht näher auf die kritisch zu betrachtenden Vorfälle beim vergangenen Derby eingehen. Dies ist in den Boulevardmedien schon zu Genüge geschehen. Vielmehr möchten wir auf die in unseren Augen überzogene Reaktion unseres Vereins hinweisen.
Das Verhalten und die Kommunikationspolitik des 1. FC Köln und der zugehörigen GmbH & Co. KGaA ist in dieser Form nicht hinnehmbar. Dass der Verein alles in seiner Macht stehende in die Wege leitet, um vermeintliche Verbandsstrafen des DFB zu verringern, können wir nachvollziehen. Die Tatsache jedoch, dass eigene, vor der gesamten Mitgliedschaft, getätigte Aussagen derart ad absurdum geführt werden, hätten wir nicht für möglich gehalten.
Werner Spinner, Präsident des 1. FC Köln, teilte auf der Jahreshauptversammlung am 11.12.2012 mit: "Wir sind gegen Kollektivstrafen von Fanclubs und Ganzkörperkontrollen in Containern.". Auch im Rahmen der "AG-Fankultur" wurde stets betont, dass kollektive Bestrafungen beim 1. FC Köln der Vergangenheit angehören. Dass sich Zeiten und Meinungen ändern, ist uns nun bewusst.
Am Montag, den 16.02.2015, haben wir durch die auf der Homepage des 1. FC Köln veröffentlichte Pressemitteilung erfahren, dass wir ab sofort kein offizieller Fanclub mehr sind. Zudem sind wir ab sofort von der sogenannten "AG-Fankultur" ausgeschlossen. Darüber hinaus teilte der Verein weitere, noch zu prüfende, Maßnahmen mit: Entzug aller Dauerkarten für Heim- und Auswärtsspiele, Ausschluss aus dem Verein 1. FC Köln 01/07 e.V. sowie Verhängung eines lokalen, unbefristeten Stadionverbots. Von den Maßnahmen sollen alle Personen betroffen sein, die unserer Gruppe als Mitglied zugeordnet werden können.
Daraufhin suchten wir das Gespräch mit dem Verein, um über die angedachten Maßnahmen sprechen zu können und persönlich über das weitere Vorgehen informiert zu werden. Leider war dies nicht sonderlich konstruktiv und uns wurde mitgeteilt, dass noch im Laufe dieser Woche die lokalen Stadionverbote eintreffen werden. Dass bei diesem Gespräch jedoch weder Vorstand noch Geschäftsführung teilnahmen, zeigt uns, dass die Entscheidungen über die Maßnahmen bereits im Vorfeld getroffen wurden und zumindest auf dieser Ebene, trotz der Zustimmung zu einem Dialog, kein Interesse an einem direkten Austausch besteht.
Begründet werden die beschlossenen Maßnahmen durch die Vorfälle in Mönchengladbach, wo sich unter den festgenommenen Personen ein Mitglied der Boyz Köln befand. Besonders enttäuscht zeigt sich der Verein darüber, dass es sich bei dem Festgenommenen um eine Führungsperson unserer Gruppe handelt.
Uns stellt sich die Frage, ob es richtig ist eine Gruppe kollektiv aufgrund des Verhaltens Einzelner zu bestrafen. Die Hälfte der Mitglieder unserer Gruppe war in Mönchengladbach nachweislich überhaupt nicht im Stadion! Weiterhin stellt sich uns die Frage nach welchen Kriterien der Verein eine Person der Gruppe Boyz Köln zuordnet. Eine aktuelle Mitgliederliste liegt dem Verein nicht vor.
Nach dem Eintreffen der Stadionverbote zeigte sich, dass der Verein seine Zuordnung höchstwahrscheinlich auf der Grundlage einer circa fünf Jahre alten Mitgliederliste getroffen hat. So sind mehrere Personen von einem Stadionverbot betroffen, die unserer Gruppe seit mehreren Jahren nicht mehr angehören und sich auch nicht mehr in unserem Umfeld bewegen.
Wir sprechen uns eindeutig gegen eine gemeinschaftliche Bestrafung unserer Gruppe und generell gegen das Verhängen von Kollektivstrafen aus.
Wie es für uns als Gruppe in Folge dieser ausgesprochenen Verbote weitergeht, werden die kommenden Tage und Wochen zeigen. Fest steht, dass wir uns nicht unterkriegen lassen.
Boyz Köln 2001
Quelle: www.boyzkoeln.de