Die Situation auf der Osttribüne ist seit Längerem nicht mehr so, wie man sie sich als Austria-Anhänger wünschen würde. Mehrere Fanklubs wanderten von der Fantribüne ab, die Stimmung sank wenig verwunderlich ebenfalls ab. Die Kluft zwischen Verein und den “ultraorientierten Fanklubs” wurde immer größer. Nun ging es in dieser Woche in die “nächste Runde”, wie man auf Facebook lesen konnte. 1911aktuell versucht, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und hat dazu auch den Verein befragt.
Zur Erklärung: Die Viola Fanatics planten für das anstehende Auswärtsspiel gegen den SC Wr. Neustadt eine Choreographie zu Ehren Matthias Sindelars, der am 10. Februar 112 Jahre alt geworden wäre. Die notwendige Anmeldung und weitere Details gab die Hauptgruppe der Osttribüne zeitgerecht ab, erhielt vom Verein aber eine Absage.
Auf Facebook postete die Seite “Ostnews Austria Wien” dann diese Auszüge der Antwort auf die Choreographie-Anmeldung:
“…erteilt uns die zuständige Polizeidienststelle und Veranstaltungsbehörde mit dem Hinweis auf den Aufforderer (VF01) mit Sicherheit eine Absage, nach den Erfahrungen die bei den Auswärtsspielen in Altach und dem Happel Stadion gemacht wurden.”
Choreo-Anmeldung mehrmals gescheitert
Aus den ÖFB-Sicherheitsrichtlinien bezüglich Fanchoreographien heißt es:“Die gewünschte Fanchoreografie ist spätestens zwei Stunden vor Spielbeginn […] anzumelden. Die Anmeldung ist beim veranstaltenden Verein (z. B. beim Sicherheitsverantwortlichen) formlos vorzunehmen.”
“Bei Vorliegen der Voraussetzungen (Anmeldung) und Rechtsgrundlage ist die Genehmigung spätestens beim Sicherheitsrundgang zu erteilen. Die Entscheidung treffen, sofern anwesend, die Behördenvertreter, die Veranstaltungsbehörde, die Stadionverwaltung und der Vertreter des veranstaltenden Klubs nach Anhörung des Einsatzleiters der Sicherheitsbehörde und der szenekundigen Beamten der Sicherheitsbehörde (SKB) einstimmig.”
Soweit kam es laut Viola Fanatics aber gar nicht. Auch haben die VF laut eigener Aussage versucht, die Choreographie direkt beim SC Wr. Neustadt und bei den zuständigen Behörden anzumelden, beide Male wurde man auf die Wiener Austria zurückgewiesen.
Weiters wird im Facebook-Posting folgender Satz zitiert:
“…werden wir den Fanclub VIOLA FANATICS 01 in seiner bisherigen Form nicht mehr akzeptieren und keinerlei Unterstützung zusagen.”
Die Austria begründet dies damit, dass man von allen über 30 offiziellen Fanklubs Daten und zumindest zwei Ansprechpersonen verlangt. Diese dürften von den VF allerdings nicht genannt worden sein. Womit der vollständige Satz auch Sinn ergibt:
“Solange diese Daten (wie auch von den anderen 32 offiziellen Fanclubs) nicht ordnungsgemäß bei uns eingelangt sind, werden wir den Fanclub VIOLA FANATICS 01 in seiner bisherigen Form nicht mehr akzeptieren und keinerlei Unterstützung zusagen.”
Außerdem gelte “nach wie vor das Vereinsmotto VERANTOWRTUNG, VERTRAUEN, RESPEKT auch im Umgang mit unseren Fangruppierungen.”
Auf 1911aktuell-Anfrage bei der Austria betonte der Verein, dass nun der richtige Zeitpunkt für einen Umbruch in der Szene sei. Zudem habe man vom Präsidium und Vorstand den Auftrag erhalten, dass Fans, die der Austria mit Gewalt und Pyrotechnik schaden, keinen Platz mehr im Verein haben.
Man wolle hier ganz bewusst einen anderen Weg als etwa der Lokalrivale gehen, genau deshalb ist man auch DIE Austria.
In den nächsten Wochen stehen außerdem Siege der Veilchen klar im Vordergrund.
Und darum geht es am kommenden Samstag gegen Wr. Neustadt auch: Wichtige drei Punkte im Kampf um die Europacup-Tickets. Deshalb alle Veilchen auf nach Wr. Neustadt!
Eine gemeinsame Zugfahrt und der traditionell stattfindende Marsch zum Stadion wurden bereits angekündigt, Abfahrt am Hauptbahnhof Wien ist am Samstag um 15:26 Uhr, angepfiffen wird die Partie um 18:30 Uhr.
http://www.1911aktuell.at/11197-umbruch-fanszene