POL-K: 141129-1-LEV Rheinisches Derby - Polizei zieht positive Bilanz Köln (ots) - Gemeinsame Pressemeldung der Bundespolizei und der Polizei Köln
Eine positive Bilanz zieht die Polizei nach dem rheinischen Derby zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Köln am heutigen Samstagnachmittag (29. November). "Aufgrund der konsequenten Trennung der beiden Fanlager ist es uns gelungen, Ausschreitungen zu verhindern", erklärte der Einsatzleiter, Polizeioberrat Hans-Dieter Husfeldt.
Bereits im Vorfeld hatte die Polizei gegen 25 Kölner und 21 Leverkusener Fans Bereichsbetretungsverbote ausgesprochen. Darüber hinaus wurden 87 weitere Problemfans mit einem normverhaltenen Schreiben schriftlich aufgefordert, sich friedlich zu verhalten. Zusätzlich wurden gegen drei Leverkusener und vier Kölner Fans Meldeauflagen verhängt. In Zusammenarbeit mit der Bundespolizeiinspektion Köln wurde ein gemeinsamer Fanbrief verfasst und schriftliche Gefährderansprachen an Kölner Problemfans versendet.
Nach Hinweisen auf eine mögliche Auseinandersetzung wurden am gestrigen Abend (28. November) an einem bekannten Szene-Lokal in der Kölner Innenstadt 140 Anhänger des 1. FC Köln von starken Polizeikräften angehalten und kontrolliert. Dabei stellten die Beamten Sturmhauben, Bengalos und Drogen sicher. Nachdem die Personalien aller Verdächtigen festgestellt worden waren, erhielten alle Angetroffenen Platzverweise für Teile des Kölner Stadtgebiets und Leverkusen.
Am heutigen Mittag traten etwa 800 Kölner Anhänger, darunter etwa 350 Problemfans, die Reise mit einem Entlastungszug nach Leverkusen an. Dabei schlugen bislang Unbekannte eine Deckenverkleidung ein, zerstörten eine Einstiegstür und verunreinigten die Abteile. Der Zug musste ausgesetzt werden. Der Schaden beläuft sich auf einen vierstelligen Eurobetrag. Die Bundespolizei leitete mehrere Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und Sachbeschädigung ein.
Während der Ankunft am Haltepunkt Leverkusen-Mitte zündeten einige Unbelehrbare mehrmals pyrotechnische Gegenstände auf dem Bahnsteig. Ein Tatverdächtiger konnte ermittelt werden. Ebenfalls sprangen einiges Fans in die Gleisanlagen, woraufhin diese für etwa zehn Minuten komplett gesperrt werden mussten.
Nachdem die Gästefans von Polizeikräften zur BayArena begleitet worden waren, versuchten mehrere Kölner Fans, die Zäune am Gästeblock zu überklettern, um auf das Stadiongelände zu gelangen. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte konnte dieses Vorhaben unterbunden werden. Ein Polizeibeamter erlitt durch die Zündung eines Böllers ein Knalltrauma.
Nach Spielende verließen beide Fanlager zügig und ohne besondere Vorkommnisse das Stadion und machten sich auf den Heimweg. Durch einen technischen Defekt an der Bahn konnte der Entlastungszug mit den Kölner Anhängern erst mit Verspätung gegen 19.20 Uhr abfahren.
Im Kölner Hauptbahnhof kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Leverkusener Fans mit einer Gruppe, die sich auf einem Junggesellenabschied befand. Die Schlägerei wurde durch das Einschreiten der Bundespolizei beendet. Ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet.
Insgesamt wurden im Gesamteinsatzverlauf sieben Personen in Gewahrsam genommen und 16 Ermittlungsverfahren wegen unterschiedlicher Delikte eingeleitet.
"Durch die gute Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, den beteiligten Vereinen und den Städten Köln und Leverkusen haben wir dafür gesorgt, dass die friedlichen Fans einen stimmungsvollen Fußballnachmittag erleben konnten", bilanzierte der Polizeieinsatzleiter. (sb/lf)
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