Das rotschwarze Derby zwischen dem FAVAC und dem 1.
SSC fand auf der Simmeringer Had (3) statt und natürlich mussten wir dorthin.
Eh klar. Ich begab mich wiedereinmal mittels K.u.K. Kolonialbahn – die in
Neusiedl einen Halt einlegte, damit man in einen unbequemeren Zug umsteigen
kann – nach Favoriten. Im Zug waren
zwei ältere ziemlich duftende Schweizerinnen aus Genf – kennen die dort
noch keine Seife ? – die sich in ihrem unverständlichen Dialekt unterhielten.
Und nein ich meine damit nicht Französisch sondern das, was sie für Deutsch
halten. Na ja. Jede Fahrt ist einmal zu Ende und so durfte ich bald wieder
frische Favoritner Luft atmen. Am malerischen Wochenmarkt der Favoritenstrasse
vorbei ging es zum Platz, wo wir uns trafen. Noch schnell ein Kaffee getrunken,
etwas geplaudert und schon ging es los ins verregnete Simmering – Business as
usual. Scheiss Wetter auf der Had wobei die Leute natürlich nichts dafür
können. Heute wurde am Kunstrasenplatz gespielt, etwa 150 Leute (geschätzt)
wollten sich die Partie anschauen, leider eine traurige Realität. Vor wenigen
Jahren noch waren 800 – 1000 Leute bei diesem nachbarschaftlichen Duell, jetzt
wollten sich nur mehr die treuesten der Treuen dieses Spiel anschauen. Und das
obwohl die Begegnung durchaus ihre Brisanz hat, wechselte Sasa Dimitrijevic
doch mit Saisonende von Favoriten nach Simmering und verließ unseren Verein
nach insgesamt 9 Jahren. Einen Lichtblick konnte der Nachmittag jedoch bringen:
Roten Schilchersturm. Ein Gedicht ! Entschädigte für das nasse Wetter und die
anderen Unannehmlichkeiten. Echt wahr. Das Spiel war ein sehr flottes, intensiv
geführtes mit vielen Körperkontakten. Einer dieser Zweikämpfe hatte dann ein
tragisches Ende: Die Nummer 19 von Simmering, Borja Kappel blieb bei einem
Zweikampf mit leichtem Körperkontakt (Schubser) offenbar hängen und brach sich
vermutlich den Knöchel (wenn man den dort behandelnden Sanitätern glauben
darf). Der Fuss stand jedenfalls schiach weg und der Spieler schrie wie am
Spiess. Die Schmerzen muss ich auch nicht haben. Auf diesem Wege natürlich
alles Gute dem Spieler, Kopf hoch es wird schon wieder. Die Rettung kam auch
relativ schnell und versorgte den Spieler. Nach insgesamt 25 Minuten Unterbrechung
gings dann etwas schaumgebremster weiter und der FAVAC konnte in der 39. Minute
nach Hereingabe von Dejan Dyankov und einem wunderschönen Eigentor von Kapitän
Eidler mit 1-0 in Führung gehen. Blieb um es gleich zu sagen auch der Endstand. In der Pause
unterhielt man sich natürlich über das Spiel und die Verletzung und war sich
einig, dass der seifige Boden der neuen Kunstrasen solche Verletzungen fördere.
In der zweiten Halbzeit probierte Simmering noch alles um das Spiel umzudrehen,
scheiterte aber an der blendend aufgestellten Abwehr des FAVAC (vor allem
Bjelovuk und auch Aurohom dirigierten souverän die Mitspieler) und war im
Konter immer gefährlich. Negativer Höhepunkt war die – vom Schiri nicht
gesehene – Entgleisung der Nummer 12 von Simmering Piotr Pawlowksi der uns den
Stinkefinger nach einem von ihm begangenen brutalen Foul zeigte. Für diese
Unsportlichkeit erhielt er auch die Gelbe Karte. Danach begann die Sonne zu
lachen und zeigte uns den schönen Derbysieg in Simmering in HD. Super. Das
Spiel hatte alles was man braucht (und eine Szene die man nicht braucht). Sasa
Dimitrijevic wurde dann auch noch begrüsst und frohgemutes der Weg nach Hause
angetreten. HEUTE – DREI PUNKTE – FAVAC !