Sonntag, 20. Juli 2014

Vorwehen zum Ersten Weltkrieg


Am 21. Juli 1718 unterzeichnete Österreich-Ungarn den Friedensvertrag von Passarowitz, heute Pozarevac und beendete damit den Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Venedig einerseits und dem Osmanischen Reich auf der anderen Seite. Mit diesem Frieden erreichte die Donaumonarchie ihre grösste Ausdehnung, allerdings war dieser Friedensvertrag letztendlich auch ein Vorgriff auf die Ereignisse fast zweihundert Jahre später. Dieser Krieg war das letzte Kapitel in einer Reihe von Kämpfen, die mit der Belagerung Wiens im Jahre 1683 begonnen und eigentlich mit der Eroberung von Belgrad 1717 endete. Österreich- Ungarn bekam damals viele ehemals türkische Gebiete zurück, darunter auch die Gegend um Temesvar die damals von ungarischen Aufständischen, den Kuruzzen beherrscht wurden. Es gab ja schon 1699 in Karlowitz (Sremski Karlovce) einen Friedensvertrag nach der Schlacht von Zenta, dieser wurde durch das Osmanische Reich jedoch gebrochen, indem es Venedig attackierte. Österreich Ungarn nahm die günstige Gelegenheit zur Landnahme wahr und begann sich mit Venedig zu verbünden, die Türken erlitten eine vernichtende Niederlage in der Schlacht von Peterwardein, heute die Festung von (Petrovaradin) Novi Sad und mussten danach auch noch Belgrad verloren geben. Davon zeugt auch heute noch das Lied vom "Prinz Eugen dem edlen Ritter", der die Stadt durch einen genialen, damals noch vollkommen unbekannten Nachtangriff eroberte. Während dieses Krieges verloren die Osmanen geschätzte 100.000 Mann sowie einen Grossteil ihrer Artillerie und grosse Teile des Nachschubs sowie viele Zelte, die heute teilweise im Heeresgeschichtlichen Museum stehen.

 
Der Krieg bescherte Österreich-Ungarn reiche Beute: das gesamte nördliche Serbien mit Beograd (welches 1739 wieder verloren ging) das Banat, Syrmien, die westliche Walachei und Teile Nordbosniens. Der Grundstein des Streites mit dem späteren Königreich Serbien war damit gelegt.