Donnerstag, 3. April 2014

Favoritens neue Stadt

Neuer Stadtteil am Verteilerkreis
Mit der Verlängerung der U1 in Favoriten soll am Verteilerkreis ein neuer Stadtteil entstehen. Die Stadt Wien plant neben Geschäften und Bürotürmen auch eine Park-and-Ride-Anlage. Die ASFINAG will ihre Bürostandorte im neuen Stadtteil konzentrieren.
85.000 Fahrzeuge sind täglich am Verteilerkreis Favoriten unterwegs. Mit der Neugestaltung soll der Verkehrsknotenpunkt künftig entlastet werden. Das Gebiet um das Alte Landgut werde durch die Erweiterung der Fachhochschule, den Bau von 900 neuen Wohnungen im nahe gelegenen Viola-Park und die U1-Verlängerung immer mehr zu einem lokalen Zentrum.
 „Trotz dieser Entwicklungen fehlt dem Gebiet eine urbane Mitte. Diese wollen wir nun schaffen, ein neues Zentrum für den 10. Bezirk“, versicherte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).
Neuer Stadtteil mit Hotel
„Es entsteht ein neuer Stadtteil mit einem Hotel und Geschäften, möglicherweise ein Studentenheim. Es wird ein zentraler Platz mit Umstiegsmöglickeiten auf die U-Bahn. Der Verteilerkreis wird auch mit zwei Stegen mit der Fachhochschule verbunden“, fasste Vassilakou gegenüber „Wien heute“ zusammen.
Der städtebauliche Wettbewerb zur Findung des Leitbildes für das Alte Landgut ist seit einigen Tagen abgeschlossen, ein Siegerprojekt gibt es bereits. „Heute sieht jeder in diesem Ort eine staubbelastete Verkehrsinsel, in Zukunft wird der Verteilerkreis ein urbaner Knoten mit städtischem Leben und Identität sein“, versprachen die Architekten des Siegerprojekts, Willi Frötscher und Christian Lichtenwagner.
Unter anderem sind Bürotürme mit bis zu 70 Meter Höhe vorgesehen, ein „markantes Ensemble“ soll gebildet werden, hieß es am Donnerstag von den Architekten. Ein Umwidmungsverfahren steht noch aus, die Baubewilligung muss eingeholt werden. Ein Baubeginn für den neuen Stadtteil könnte 2018 erfolgen.
ASFINAG plant neue Zentrale
Die ASFINAG will ihre Konzernzentrale im neuen Stadtteil ansiedeln und ihre derzeit drei Standorte in Wien zusammenfassen. Auf rund 8.000 Quadratmeter Fläche werden dann am Verteilerkreis etwa 550 Mitarbeiter tätig sein. „Für uns ist eine bessere Vernetzung von Individualverkehr und öffentlichem Verkehr wichtig. Beim Verteilerkreis Neu trifft ab 2017 die A23 auf die U1. Man erreicht die Innenstadt von dort dann öffentlich in 15 Minuten“, so ASFINAG-Vorstand Klaus Schierhackl.
Anrainer und Interessierte können die zum Städtebaulichen Wettbewerb Verteilerkreis eingereichten Modelle noch bis zum 10. April im Foyer der Fachhochschule Campus Wien (Favoritenstraße 226) begutachten.
U1-Tunnelanstich an tiefster Stelle
Bei der zukünftigen U-Bahn-Station „Altes Landgut“ am Verteilerkreis gehen die Arbeiten voran. Mit rund 30 Meter unter der Erde wird am Verteilerkreis der tiefste Punkt des Wiener U-Bahn-Netzes erreicht, vor kurzem wurde der Tunnelanstich Richtung Reumannplatz vorgenommen - mehr dazu in U1-Tunnelanstich direkt unter der Tangente (wien.ORF.at; 19.3.2014).

Beim Viola Park direkt neben der Generali Arena werden in den nächsten Jahren auf zwölf Hektar rund 800 Wohnungen für 1.800 Menschen vorgesehen. Insgesamt ist in Wien auf sieben Arealen Wohnraum für rund 33.000 Menschen vorgesehen - mehr dazu in Wien wächst: 13.400 neue Wohnungen (wien.ORF.at; 4.10.2013).