Europa League red., 27.08.2012.Vorbestraftes PAOK: 3 Geisterspiele, kein Ausschluss?
Das Uefa-Urteil gegen Rapid und PAOK Saloniki wird für heute erwartet.
Während Rapid sich nach dem Skandalspiel von Saloniki der Drohung von einem Geisterspiel und 75.000 Euro Strafe durch die Uefa gegenübersieht, könnte es für Gegner PAOK Saloniki noch dicker kommen. Allerdings steht - anders als bei Rapid - keine Sperre für europäische Klubwettbewerbe im Raum. Grund: die Ausschreitungen IM Stadion seien nachweislich von Anhängern von Rapid und aus deren Sektor ausgelöst worden.
PAOK spielt wegen Lizenzverstoß auf Bewährung
Interessantes Detail am Rande: PAOK Saloniki spielt seit Beginn des Jahres ohnedies quasi "auf Bewährung" - allerdings aus finanziellen Gründen. Die Griechen hatetn gegen die Uefa-Klublizenzierungsregularien verstoßen. PAOK wurde damals mit einer Geldstrafe in Höhe von 250 000 Euro belegt, von denen 200 000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt sind. Außerdem wurde PAOK für einen UEFA-Wettbewerb ausgeschlossen, sollten sie sich innerhalb der nächsten drei Jahre qualifizieren. Der Ausschluss ist ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt worden.
Donnerstag wohl kein Geisterspiel im Hanappi-Stadion
Selbst wenn Rapid verurteilt wird, dürfte es am Donnerstag dennoch kein Geisterspiel in Wien geben: gegen den Schiedsspruch kann bis Donnerstag Einspruch mit aufhebender Wirkung eingelegt werden.
Violence flares at PAOK-Vienna match
24 Aug 2012
Seven Rapid Vienna fans were arrested after launching flares before a Europa League playoff game in Thessaloniki (Reuters)
Seven fans of Rapid Vienna football team were arrested on Thursday at the Toumba stadium in Thessaloniki, alleged to be involved in the clashes that took place between PAOK and Rapid Vienna fans ahead of the Europa league play-offs. According to police, the seven suspects aged 18-31, of whom five were Austrian, one Croatian, and one Polish, were arrested during the match when police managed to isolate them.
Police found firecrackers, launchers, flares and a full-face mask in their possession.
The clashes started inside PAOK's pitch when supporters of the Austrian team, who were in Gate 8, started to launch tens of flares. PAOK fans subsequently entered the field, resulting in the interruption of the teams' warm-up, after which the footballers and the referees left the pitch. Police used tear gas to restore order. Rapid Vienna, on its official site, condemned the clashes as 'unreasonable' and their fans' attitude 'condemnable'. (AMNA, Athens News/LE)
Rapid droht eine Geisterstunde
Nach den Krawallen in Saloniki und vor dem UEFA-Urteil hat Rapid Angst vor "existenzbedrohenden Konsequenzen".
Letztes Update am 27.08.2012, 09:47
Vor Anpfiff stürmten PAOK-Fans das Spielfeld, die Griechen werden nicht ungeschoren davonkommen.
Am Sonntag ging es in Hütteldorf rund, obwohl im Hanappi-Stadion gar nicht gespielt wurde. Bereits mittags wurde eine Krisensitzung einberufen, die bis in den Nachmittag andauerte. Präsident Edlinger versammelte die wichtigsten Mitarbeiter – Vereinsjurist Rosenauer, Fan-Kontakmann Marek, Manager Kuhn, Kommunikationschef Klinglmüller und Sportmanager Ebner – um sich, um das Schlimmste abzuwenden. Der Grund: In der Nacht war überraschend schnell das Schreiben der UEFA zu den Ausschreitungen beim 1:2 gegen PAOK in Saloniki eingetroffen. Der Inhalt hatte es – neben der erwarteten Bestätigung eines Verfahrens gegen beide Klubs – in sich. "Für Rapid stehen teilweise existenzbedrohende Konsequenzen im Raum", gab der Verein bekannt. Konkret drohen nach dem Bericht des UEFA-Delegierten McDowell eine Geldstrafe von 75.000 Euro, ein oder mehrere Geisterspiele (in der Gruppenphase oder beim nächsten Antreten) und bei künftigen Verfehlungen sogar der Ausschluss des Vereins aus allen Europacup-Bewerben. Bereits am Nachmittag soll das Urteil fallen, davor wird noch der bis mittags abzugebende Bericht von Rapid bewertet.
Rückspiel mit Fans
Da bis Donnerstag Einspruch eingelegt werden kann, wird zumindest das Rückspiel gegen PAOK in einem vollen Hanappi-Stadion stattfinden. Als letzte Instanz gäbe es noch den Sportgerichtshof CAS in Lausanne. In Griechenland hatte die Vereinsspitze Warnungen vom KURIER vor einem Geisterspiel noch als "absolut unbegründet" abgetan, am Sonntag wurde mit einem langen Erklärungstext zu den heftigen Angriffen auf Rapid-Fans vor Matchbeginn versucht, die UEFA milde zu stimmen. Allerdings zählen hauptsächlich die Vorfälle im Stadion. Und da war für alle Augenzeugen offensichtlich, dass eine Eskalation durch die aus dem Gästesektor gezielt auf PAOK-Fans geschossenen Leuchtraketen ausgelöst wurde. Die Griechen stürmten erst danach den Rasen, PAOK gilt also – trotz der Versäumnisse der Sicherheitsdienste – nicht als Alleinschuldiger. Die sieben verhafteten Rapidler kamen übrigens am Sonntag frei.
Drei Spiele für PAOK
Saloniki, das am Sonntag mit einem 1:0-Heimsieg gegen Panthrakikos in die griechische Liga gestartet ist, wird noch härter bestraft: Angedroht wurden drei Geisterspiele und 150.000 Euro Strafe. Einen Ausschluss aus dem Bewerb soll es allerdings nicht geben. Damit ist die Hintertür für Rapid, auch nach einem sportlichen K.o. noch in die lukrative Gruppenphase zu rutschen, geschlossen. "Ich habe vor dem Spiel in Wolfsberg vom UEFA-Text erfahren. Die Spieler wurden aber nicht informiert, um die Konzentration halten zu können", erklärte Trainer Schöttel. Kapitän Hofmann meinte nach dem 0:1: "Wir haben mit den Vorfällen nichts zu tun, müssen die Konsequenzen aber ausbaden. Wir können nur hoffen, dass es nach 2011 nicht wieder ein Geisterspiel gibt."
75.000 Euro Strafe und ein Geisterspiel für Rapid?
UEFA urteilt heute
27.08.2012, 10:47
Heute entscheidet die UEFA über die Konsequenzen für den SK Rapid nach den Ausschreitungen beim Europa- League- Play- off- Hinspiel bei PAOK Saloniki. Ankläger Jean Samuel Leuba fordert 75.000 Euro Geldstrafe und ein Geisterspiel. Rapid fürchtet gar "existenzbedrohende Konsequenzen". Das Urteil soll es am späten Nachmittag bzw. am Abend geben.
Infobox 0:1 - Rapid von Aufsteiger WAC in die Knie gezwungen "Kaum vorstellbarer Hass" und Molotow- Cocktails in Saloniki Rapid im Heimspiel gegen PAOK vor leeren Rängen? Rapid- Spieler unter Schock: "Das hatte etwas von Krieg" Die besten Sport- Videos krone.at/Sport ist auf Facebook - werde jetzt Fan! Bereits am Freitagabend schickte die UEFA- Zentrale in Nyon ein Mail an Rapids Geschäftsstelle mit der Mitteilung, dass wegen der "Pyrotechnik- Ausschreitungen" der grün- weißen Fans ein Disziplinarverfahren eingeleitet wurde. Der Schweizer Ankläger werde nach den Berichten von Überwacher David McDowell und Referee Andre Mrriner drakonische Strafen fordern, hieß es darin. Da es am Freitagabend in den grün- weißen Büros einen Stromausfall gab, sah man die "Bescherung" erst mit einem Tag Verspätung.
"Existenzbedrohende Konsequenzen"?
Rapid- Präsident Rudolf Edlinger traf sich am Sonntagnachmittag mit seinen Präsidiumskollegen und dem Rapid- Management, um die weitere Vorgangsweise zu besprechen. "Im Schreiben des Europäischen Fußballverbandes wurden bereits die zu erwartenden Sanktionen aufgezeigt. Diese könnten für Rapid sehr weitreichende Folgen und immensen wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Der von der UEFA strikt geächtete Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen wird äußerst hart bestraft werden", hielten die Hütteldorfer in einer Aussendung fest. Sogar "existenzbedrohende Konsequenzen" werden darin befürchtet.
Kein Geisterspiel am Donnerstag
Im Raum stehen eine Geldstrafe von 75.000 Euro, dazu ein Geisterspiel. Zwar nicht das Retourspiel am Donnerstag im ausverkauften Hanappi- Stadion - aber bei Aufstieg das erste Heimspiel in der Gruppenphase oder bei einem Ausscheiden eben im nächsten Bewerb. Sollten sich die Rapid- Fans in nächster Zeit noch etwas zuschulden kommen lassen, ist sogar der Ausschluss aus dem Europacup möglich. Die Hütteldorfer - sie stützen sich in ihrer Argumentation auf die Angriffe, die vor dem Stadion auf Rapid- Fans stattgefunden hätten - haben danach drei Tage Zeit, gegen etwaige Sanktionen Rechtsmittel einzulegen und den Fall vor den Berufungssenat der UEFA zu bringen. Im Gegensatz zur erstinstanzlichen Entscheidung besteht beim Berufungsverfahren auch die Möglichkeit, persönlich Stellung zu nehmen. Die Entscheidung des Berufungssenates ist dann verbandsintern endgültig, diese kann in weiterer Folge nur noch beim Internationaler Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne beeinsprucht werden.
150.000 Euro Strafe für PAOK?
Die Sanktionen für PAOK dürften übrigens schlimmer ausfallen: die doppelte Geldstrafe (150.000 Euro) und drei Geisterspiele. Die UEFA wird also, wie nicht anders zu erwarten, hart durchgreifen.
Rapid schwitzt vor UEFA-Disziplinarverfahren
26. August 2012, 16:43
Urteil am Montagnachmittag - Laut Hütteldorfern drohen "existenzbedrohende Konsequenzen"
Nyon/Wien - Nach den Zwischenfällen beim Europa-League-Auswärtsspiel von Rapid bei PAOK Saloniki (1:2) hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) ein Disziplinarverfahren gegen Österreichs Rekordmeister eröffnet. Die Hütteldorfer teilten am Sonntag in einer Aussendung mit, dass sie bis Montagmittag Zeit haben, etwaige Stellungnahmen und Beweismittel per E-Mail oder Fax bei der Disziplinarkanzlei einzureichen. Aufgrund dieser extrem kurzen Frist traf sich Rapid-Präsident Rudolf Edlinger bereits am Sonntagnachmittag mit seinen Präsidiumskollegen und dem Rapid-Management, um die weitere Vorgangsweise zu besprechen. "Im Schreiben des Europäischen Fußballverbandes wurden bereits die zu erwartenden Sanktionen aufgezeigt. Diese könnten für Rapid sehr weitreichende Folgen und immensen wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Der von der UEFA strikt geächtete Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen wird äußerst hart bestraft werden", hielten die Hütteldorfer in ihrer Aussendung fest. So drohen Rapid neben einer hohen Geldstrafe auch Europacup-Spiele ohne Zuschauer - entweder bei Erreichen der Gruppenphase noch heuer oder bei der nächsten Europacup-Teilnahme. "Selbst der Ausschluss aus UEFA-Bewerben wird bei etwaigen zukünftigen Vorfällen angedroht", betonte Österreichs aktueller Vizemeister und schrieb von "existenzbedrohenden Konsequenzen, die im Raum stehen". Rapid werde daher in seiner Stellungnahme der Kontroll- und Disziplinarkammer "ausführlich alle Vorfälle und Rahmenbedingungen beim Auswärtsspiel in Thessaloniki darstellen, vor allem auch die Gefahren und Angriffe, deren Spieler, Offizielle und vor allem Anhänger rund um das Toumba-Stadion ausgesetzt waren". Die Kontroll- und Disziplinarkammer der UEFA wird laut Rapid bereits am Montagnachmittag ein Urteil fällen. Die Hütteldorfer haben danach drei Tage Zeit, gegen etwaige Sanktionen Rechtsmittel einzulegen und den Fall vor den Berufungssenat der UEFA zu bringen. Im Gegensatz zur erstinstanzlichen Entscheidung besteht beim Berufungsverfahren auch die Möglichkeit, persönlich Stellung zu nehmen. Die Entscheidung des Berufungssenates ist dann verbandsintern endgültig, diese kann in weiterer Folge nur noch beim Internationaler Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne beeinsprucht werden. (APA, 26.8.2012)