Mittwoch, 4. Juli 2012

Ein kurzer Tagesabriss: 4. Juli


4. Juli 1187: In der Schlacht von Hattin wird das Kreuzfahrerheer durch die Seldschuken unter Sultan Saladin vernichtend geschlagen, Jerusalem wird wieder zurückerobert.



4. Juli 1776: Der Kontinentalkongress verabschiedet die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die 13 britischen Kolonien erklären sich damit vom britischen Mutterland unabhängig - der Krieg mit den "Rotröcken" begann, der mit dem Sieg bei Yorktown 1783 endete. Die von Thomas Jefferson geschriebene Erklärung gilt damit als Gründungsurkunde der USA.



4. Juli 1862: Während einer Bootsfahrt auf der Themse erzählt Charles Lutwidge Dogson (Lewis Carroll) den Geschwistern Lidell eine Geschichte, worauf Alice ihn bittet. Diese aufzuschreiben. Heute kennt man sie unter dem Namen "Alice im Wunderland".



4. Juli 1870: im sogennannten "Wiener Hochverratsprozess" werden 14 Arbeiter, die eine Grossveranstaltung von mehr als 20.000 Menschen für gewerkschaftliche und politische Rechte missbraucht haben sollen vor Gericht gestellt. Anlass dafür war die am 13. Dezember 1869 im Gumpendorfer Arbeiterbildungsverein abgehaltene Protestkundgebung. Sie zog dann bis zum Reichsratsgebäude, wo man politische und gewerkschaftliche Rechte für die Arbeiterschaft forderte. Die Anführer der Kundgebung wurden unter dem Vorwurf des Hochverrats verhaftet und teilweise zu jahrelangen Kerkerstrafen verurteilt. Der deutsche Arbeiterführer Heinrich Oberwinder musste für sechs Monate in den Kerker. Nach diesem Prozess lösten die Behörden die meisten Arbeiterbildungsvereine auf, von denen die Mehrheit nur wenige Monate lang existierte. Die meisten waren erst am 7. April 1870 entstanden, als die Regierung das Koalitionsverbot (Verbot des Zusammenschlusses der Arbeiter aus dem Jahr 1864) aus Angst vor einer gefährlichen revolutionären Entwicklung aufgehoben hatte. Das neue Recht ließ ab da Gewerkschaften zu. Verbände allerdings blieben weiterhin verboten. Die Staatsmacht versuchte trotz allem weiterhin mit allen Mitteln, die Gewerkschaften zu bekämpfen und ihren Einfluss niedrig zu halten.



4. Juli 1918: Nach dem Tod Sultans Mehmet V. tritt dessen Bruder als Mehmet VI. das Amt des Sultans an. Er wird der letzte türkische Sultan werden.



4. Juli 1926: am ersten NSDAP Parteitag wird die Gründung der Hitlerjugend beschlossen.



4. Juli 1945: Bei der Konferenz in London wird Österreich in vier Besatzungszonen aufgeteilt. 



4. Juli 1946: Das Progrom von Kielce, das letzte antijudaistische Progrom Europas findet statt. Bis heute ist die Ursache bzw. deren Verursacher nicht restlos geklärt. 40 jüdische Mitbürger werden getötet, mehr als 80 - grösstenteils Holocaustüberlebende - verletzt. 2 zu Hilfe geeilte polnische Polizisten werden ebenfalls getötet.



4, Juli 1953: Imre Nagy wird ungarischer Ministerpräsident. Es war die erste von zwei Regierungsperioden, die zweite fiel mit dem ungarischen Volksaufstand zusammen, dessen politischer Führer er war. Dafür wurde er am 16. Juni 1958 in Budapest hingerichtet. Nagy selber war schon früh Mitglied der Kommunistischen Partei, geriet im 1. Weltkrieg in russische Gefangenschaft und blieb nach der Oktoberrevolution in Russland, wo er an der Erschiessung der Zarenfamilie teilnahm. Zurück in Ungarn betätigte er sich weiterhin politisch, galt allerdings in der Partei als Dissident. Unter Horthy musste er 1929 in die Sowjetunion emigrieren, von wo er mit der Roten Armee 1944 zurückkehrte. Er wurde zunächst Landwirtschaftsminister, eher er Matyas Rakosi als Ministerpräsident ablöste. Am 14. Mai 1955 wurde er wieder abgesetzt und aus der Partei ausgeschlossen. Nach der "Geheimrede Chrustschows" im Februa 1956, in dem er den Stalinismus geisselte begannen zunächst in Polen, später auch anderswo Restaurationsbewegungen. In Ungarn wechselte das Amt des Ministerpräsidenten zunächst nur von Rakosi auf Gerö, nach Beginn des Ungarnaufstandes am 23. Oktober auf Nagy. Er versuchte, eine Sonderlösung für Ungarn mit Moskau auszumachen, wurde jedoch vom ebenfalls bei den Verhandlungen anwesenden Janos Kadar verraten. Als Folge des proklamierten Austritts Ungarns aus dem Warschauer Pakt am 1. November rückten Truppen der Roten Armee nach Ungarn ein, bis 15. November war das Land wieder unter sowjetischen Kontrolle. 2.500 Ungarn starben bei den Auseinandersetzungen.



4. Juli 1954: Das "Wunder von Bern", der 3-2 Sieg Deutschlands gegen Ungarn gibt noch heute Anlass zu Spekulationen über die Richtigkeit des Sieges. Bis heute halten sich hartnäckige Gerüchte, wonach die Ungarn das Spiel gegen Lieferung von 1.000 Traktoren verkauft haben sollen. Für den ungarischen Fussballsport ist dies bis heute ein nationales Trauma.


4. Juli 2004: Griechenland gewinnt gegen Gastgeber Portugal mit 1-0 und wird Europameister.