Mittwoch, 14. März 2012

Kölner Medien"karneval"


Erklärung der Wilden Horde Köln 1996 zu den Vorfällen nach dem Auswärtsspiel in Sinsheim 

Die auf dem Rastplatz Siegburg vorgefallenen Situationen wurden weder von der Wilden Horde organisiert, noch mitgetragen. Die meisten Mitglieder unserer Gruppe befanden sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse bereits in Köln und wurden erst einen Tag später durch die Medien über die Vorfälle informiert. Dementsprechend distanzieren wir uns als Gruppe von den Geschehnissen, die nach dem Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Sinsheim am Rastplatz Siegburg vorgefallen sind.
 
Aufgrund der laufenden Verfahren sowie der Vielzahl an Behauptungen, dessen Wahrheitsgehalt wir gegenwärtig nicht einschätzen können, möchten wir uns zu dem Vorwurf, dass einzelne Mitglieder unserer Gruppe an diesen Vorfällen beteiligt sein könnten, nicht äußern.
 
Alle Fans des 1. FC Köln möchten wir bitten, keine voreiligen Urteile aufgrund der medialen Berichterstattung zu fällen. Den Journalisten, die den Namen unserer Gruppe bzw. einzelner Mitglieder in ihre Berichte einbauen, sei mitgeteilt, dass der Grundsatz der Unschuldsvermutung auch für die Presse gilt. Mit den Entscheidungsträgern des 1. FC Köln möchten wir gerne einen persönlichen Dialog führen. Außerdem stehen wir allen FC-Fans für einen konstruktiven Dialog ebenfalls zur Verfügung.
 

Wilde Horde Köln 1996 im März 2012 


"Wilde Horde" nach Attacke am Pranger

Polizei ermittelt gegen Ultras-Vorsitzenden

zuletzt aktualisiert: 07.03.2012 - 16:53
Köln (RPO). Nach der Attacke von Kölner Hooligans auf einen Fanbus von Borussia Mönchengladbach hat die Polizei erste Tatverdächtige ermittelt. Die Ultra-Gruppierung "Wilde Horde" steht am Pranger, ihr Vorsitzender soll unter den Verdächtigen sein.

Insgesamt zwölf Tatverdächtige konnte die Polizei bislang ermitteln. "Sie stammen aus Köln sowie den Kreisen Euskirchen und Ahrweiler und gehören ausnahmslos als sogenannte "Problemfans" der Ultraszene des 1. FC Köln an", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Polizei.
Am Dienstag hatte die Polizei die Namen der bis dahin ermittelten tatverdächtigen Personen auch dem 1. FC Köln mitgeteilt, gegen insgesamt zehn an der Attacke beteiligten Personen wurden daraufhin Verfahren zur Verhängung mehrjähriger bundesweiter Stadionverbote angestoßen. Das teilte der Verein am Dienstag mit. Unter den Tatverdächtigen befinden sich demnach auch eingetragene Vereinsmitglieder. Gegen diese Personen hat der Klub jeweils ein Vereinsausschlussverfahren eingeleitet.

Nach Informationen des "Express" ist auch der Vorsitzende der "Wilden Horde" unter den Tatverdächtigen. Der Kölner Fan-Beaftragte Rainer Mendel richtete entsprechend deutliche Worte an die Ultras, die die größte Kölner Fan-Gruppierung bilden. "Wir erwarten vom Fanklub 'Wilde Horde' eine öffentliche Distanzierung von den Tätern und eine Entschuldigung bei den Betroffenen der Attacke auf den Bus der Anhänger von Borussia Mönchengladbach" sagte Mendel in einer Mitteilung, die der Klub auf seiner offiziellen Homepage veröffentlichte. "Darüber hinaus erwarten wir von der 'Wilden Horde', dass sie alle an der Attacke beteiligten Mitglieder des Fanklubs, unabhängig von ihrer Position oder Funktion, ausschließt."

Auch der Verwaltungsratsvorsitzende der Kölner, Werner Wolf, fordert den Ausschluss der Gewalttäter aus den Fan-Gruppen. "Keiner der Täter sollte in Kölner Fanklubs weiter geduldet sein." Bereits in der Hinrunde hatte der Verein der "Wilden Horde" bestimmte Privilegien (Arbeitsausweise, die Nutzung von Räumlichkeiten im Stadion) entzogen, nachdem es im letzten Heimspiel der vergangenen Saison zu einem tätlichen Angriff auf einen Sportstätten-Mitarbeiter und einen Polizisten gekommen war. Erst vor einem Monat waren die Sanktionen wieder aufgehoben worden.
Ein Bus mit Gladbacher Fans war am Sonntagabend auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel in Nürnberg zunächst auf der Autobahn bedrängt worden. Am Rastplatz Siegburg-Ost war es dann zur Eskalation gekommen. Mit Schlagstöcken und Pflastersteinen waren Kölner Anhänger auf den Bus losgegangen und hatten die Scheiben eingeschlagen. Nur durch die schnelle Reaktion des Busfahrers wurde Schlimmeres verhindert. 
Wie die Polizei nun mitteilte, hatten die mit den Gewalttätern besetzten Fahrzeuge zuvor auf der A3 zwischen 20 und 21.30 Uhr schon einen anderen Reisebus mit Mönchengladbacher Fans mehrfach auffällig überholt. Verkehrsverstöße wurden dazu nicht angezeigt. Diese Überholmanöver fanden ein Ende, weil der Busfahrer sich entschloss, die Autobahn in Montabaur zu verlassen.


Die Ultra-Fan-Gruppierung „Wilde Horde 1996“ muss demnach bei Heimspielen auf die Nutzung eines Arbeitsraumes und eines Verkaufsstandes künftig verzichten. Arbeitsausweise soll es für Mitglieder des Clubs auch nicht mehr geben. Zudem wird dem Fanclub für das Spiel am Samstag gegen Hertha BSC untersagt, das Club-Banner im Stadion aufzuhängen. Mitglieder der Gruppierung „Wilde Horde“ hatten am Sonntag einen Fan-Bus von Borussia Mönchengladbach attackiert.
 
Der Bundesligaclub betonte, dass er ein klares öffentliches Signal der Entschuldigung und Distanzierung von dieser Gewalttat verlangt habe. Außerdem sei die Erwartung formuliert worden, tatverdächtige Personen aus dem Fanclub zu werfen. Mit einer Stellungnahme des Fanclubs habe man sich nicht zufriedengegeben, hieß es in einer Erklärung des Vereins am Donnerstag. 

„Die uns durch die Polizei bekanntgemachten verdächtigen Personen schließen wir aus dem Verein aus und haben langjährige Stadionverbote gegen sie verhängt. Einzelne „Wilde-Horde“-Mitglieder sind leider trotz zahlreicher Gespräche in der Vergangenheit immer wieder durch Gewalttaten auffällig geworden. Deswegen haben wir uns zum Entzug der Privilegien anlässlich des neuen Vorfalls gezwungen gesehen“, erklärte Claus Horstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des 1. FC Köln.