2. Fussball-Bundesliga
Ausschreitungen nach Frankfurts Sieg gegen Dresden
Freitag, 16. März 2012 22:00
Durch einen
Heimerfolg gegen Dresden ist Frankfurt erst einmal Spitzenreiter. Lokalrivale
FSV erkämpft einen Punkt in Braunschweig. Union siegt in Aachen.
In souveräner Manier hat Eintracht Frankfurt die Tabellenführung in der 2.
Fußball-Bundesliga vorerst zurückerobert. Der Absteiger aus dem Oberhaus
bezwang Dynamo Dresden am Freitagabend zum Auftakt des 26. Spieltages mit 3:0
(3:0) und verdrängte damit zumindest für eine Nacht die SpVgg Greuther Fürth
von Platz eins.
Die Franken, zuletzt drei Wochen
hintereinander an der Spitze, treten erst am Samstag im bayerischen Derby bei
1860 München an. Alemannia Aachen musste gegen Union Berlin eine bittere 1:3
(1:2)-Schlappe einstecken und verharrt auf dem Relegationsplatz 16. Eintracht
Braunschweig und der FSV Frankfurt trennten sich torlos.
Schon lange vor der Pause hatte die
Frankfurter Eintracht gegen fast wehrlose Dresdner den fest eingeplanten Dreier
als auch den vorübergehenden Sprung an die Spitze im Sack. Alex Meier (3.),
Erwin Hoffer (14.) und Mohamadou Idrissou (34.) nutzten die drückende
Überlegenheit der Hessen zu drei schönen Treffern.
Die beste Chance der ansonsten klar
unterlegenen Gäste vergab Mickael Poté (44.): Aus eigentlich guter Position
schloss er völlig überhastet ab. Die Frankfurter Sebastian Jung (63.) und
erneut Meier (64.) hätten den Sieg angesichts ihrer Großchancen noch ausbauen
müssen.
„Wir wussten, dass Dresden zuletzt gut
gespielt hatte, aber ich denke, wir haben ganz souverän gewonnen“, sagte
Frankfurts Torschütze Meier. Dresdens Trainer Ralf Loose war nach dem Spiel
bedient: „Wir haben viel zu viele Chancen zugelassen, so kann man hier nicht bestehen.“
Jagdszenen in Frankfurt
Nach dem Duell kam es zu schweren
Ausschreitungen. Nachdem die rund 500 Dynamo-Fans von Sicherheitsbeamten aus
dem Stadion geführt worden waren, spielten sich Jagdszenen ab, es wurden
Feuerwerkskörper geworfen. Vermummte Eintracht-Anhänger sollen den Dresdnern
bereits aufgelauert haben. Über mögliche Verletzte wurde zunächst nichts
bekannt.
Trotz Verbots des Deutschen Fußball-Bundes
(DFB) und eindringlichen Appells vom Verein waren rund 500 Dynamo-Fans nach
Frankfurt gereist und hatten sich sogar Zugang zum Stadion verschafft. Die
Anhänger postierten sich neben dem gesperrten Gästeblock.
Das DFB-Bundesgericht hatte die Sachsen nach
den massiven Ausschreitungen im Pokalspiel bei Borussia Dortmund am 25. Oktober
(0:2) zu einem „Geisterspiel“ gegen den FC Ingolstadt sowie zum Ausschluss der
eigenen Fans beim Spiel in Frankfurt verurteilt.
Die im Keller feststeckende Alemannia aus
Aachen ereilte nur 31 Sekunden nach Wiederanpfiff der K.o. Der erste schnelle
Berliner Angriff im Anschluss an Trainer Friedhelm Funkels wenig effektive
Kabinenansprache endete gleich wieder mit einem Gegentor – zum dritten Mal an
diesem Abend.
Unions Patrick Zoundi (46.) sorgte für einen
Blitzstart nach der Pause und überrumpelte den schwachen Keeper Boy Waterman
wie zuvor bereits Chinedu Ede (23.) und Simon Terodde (41.). Bei Timo
Achenbachs zwischenzeitlichem Ausgleich (28.) sah auch der Gegenüber des
niederländischen Torwarts schlecht aus: Eine an sich harmlose Flanke von
Achenbach fast von der linken Eckfahne lenkte Berlins Keeper Jan Glinker
kurioserweise ins eigene Netz.
„Der Ball wird immer länger und fällt hinten
rein. Da habe ich mich leider verschätzt“, meinte Berlins Schlussmann Glinker,
konnte aber nach dem Sieg über sein Missgeschick schmunzeln. „Das ist natürlich
keine einfach Situation. Das zehrt an jedem. Jedem ist die Lage des Vereins
bewusst. Aber Rumjammern nutzt nichts, wir müssen Punkte holen“, sagte Aachens
Stürmer Benjamin Auer.
Fast gar nichts los war in Braunschweig. In
einer schwachen Partie agierte der abstiegsgefährdete FSV noch etwas
vielversprechender – im Abschluss aber blieben die Frankfurter äußerst
ineffektiv. Durch den Punktgewinn verbesserten sich die Gäste immerhin auf Rang
12.
„Das Wichtigste ist, dass wir defensiv gut
gestanden und zu null gespielt haben“, sagte Frankfurts Trainer Benno Möhlmann,
der nun mit „Sicherheit und Zuversicht“ auf die nächsten Aufgaben blickt.dpa, sid/fb
http://www.morgenpost.de/sport/fussball/article1929968/Ausschreitungen-nach-Frankfurts-Sieg-gegen-Dresden.html
http://www.hr-online.de/website/rubriken/sport/index.jsp?rubrik=38120&key=standard_document_41431325
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Ausschreitungen nach Eintracht-Spiel +++
Nach dem Spiel zwischen der
Eintracht und Dynamo Dresden ist es am Freitagabend zu Ausschreitungen zwischen
Fans gekommen. Wie ein Polizeisprecher zu hr-online sagte, hatten rund 200
Eintracht-Anhänger etwa 200 Dresden-Fans an einem Parkplatz am Stadion
abgepasst und attackiert. Dabei seien auch Sicherheitskräfte mit Böllern und
Flaschen beworfen worden. Ein Polizeiwagen wurde beschädigt. Die Polizei habe
die Frankfurter aber zurückdrängen und die Dresdner zum Bahnhof begleiten
können. "Es gab eine geringe Anzahl an Festnahmen", sagte der
Sprecher der Polizei. Von Verletzten war ihm nichts bekannt. Später hätten
Eintracht-Fans eine S-Bahn mit Anhängern der Dresdener angegriffen, doch auch
hier habe die Polizei die Situation rasch in den Griff bekommen. Während des
Spiels hätten sich die rund 400 Dresden-Fans "vollkommen friedlich"
verhalten, sagte der Sprecher. Der DFB hatte Dresdner Fans den Besuch des
Spiels als Strafe für frühere Ausschreitungen untersagt.