Wenn man von Mörbisch in Richtung Fertörakos, dem alten Kroisbach geht überwindet man eine historische Grenze. Schon in der Römerzeit gab es dort einen Handelsweg von Carnuntum nach Scarbantia, dem heutigen Sopron. Der Mithras Tempel ist Zeuge dieses Weges. Später war dieser Weg ein Wirtschaftsweg für die ortsansässigen Bauern, 1921 dann Staatsgrenze zwischen Deutschösterreich und dem Ungarischen Königreich Niklas Horthys. Eine durchlässige Grenze die dem kleinen Grenzverkehr diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Grenze geschlossen, Stacheldraht und Todesstreifen waren bis 1989 Usus. Nach der Wende wurde der Übergang zunächst für Radfahrer geöffnet, später auch für den Individualverkehr. Die ehemaligen Grenzposten modern vor sich hin, alte Hinweistafeln werden vom Wald geschluckt, der kleine Grenzverkehr ist wieder möglich - so wie schon zu Zeiten unserer Vorfahren. Heute ist Fertörakos ein beliebtes Ausflugsziel für Mörbischurlauber, eigene Elektrotaxis bringen den Besucher ans Ziel, welches mit vielen alten Häusern, einem römischen Steinbruch und einem Musterbauernhof, auf dem pannonische Tiere gehalten werden aufwarten kann. Der Todesstreifen modert indes vor sich hin, nur mehr ein paar verrostete Stacheldrahtzäune und verwachsende Fahrstreifen erinnern an dieses dunkle Kapitel in der Geschichte Mitteleuropas.