Donnerstag, 18. August 2011

Bregenzer „Fest“Spiele

In Bregenz ist Festspielzeit. Nicht nur auf der Seebühne sondern auch im Stadion. Der SC ……. Bregenz/Schwarz Weiss Bregenz spielt jetzt wieder drittklassig und trifft dort auf illustre Gegner vergangener Tage. Das Theater rund um den Vereinschef hingegen ist schon ganz ganz alt, fast ein Jahr wird dort gesucht. Verlängerte Festspiele quasi. Die Fans haben schon helfend eingegriffen und den „Next Obmann“ gesucht, leider hats nichts geholfen. Dafür haben sich die entscheidungsfaulen Funktionäre offenbar gerächt: Anlass war die Cuppartie gegen Austria Lustenau wo die Fanszene im zum x-ten Mal umgesiedelten Fansektor (auch ein Zeichen von „Wertschätzung“ seitens des Vereines) eine schöne Choreographie samt Pyrotechnik und danach guten Support hinlegten. Der Gegner war ja ein altbekannter und es entstand so etwas wie Derbyfeeling. Bregenz gegen Lustenau war und ist halt das Zusammentreffen zweier Schwergewichte im vorarlberger/österreichischen Fussball. Für Vorarlberg mit seiner relativen Dichte an guten Vereinen im Profifussball bzw. in der Regionalliga in etwa vergleichbar mit Innsbruck – Salzburg oder Linz – Ried. Mit weniger Zuschauern aber sicher nicht weniger Emotionen. Im Zuge dieses Spiels gab es die ereignistypischen Vorfälle: Schmähgesänge gegen den Gegner, ein, zwei Heissporne die die körperliche Auseinandersetzung suchten (protokolliert wurden zwei Delikte „Widerstand gegen die Staatsgewalt“) und eine geschlossene Fanszene beider Lager die sich verbal nichts schenkten. Und natürlich das Lieblingsdelikt der „Schottermitzi“ und ihrer Nachfolgerin, der „Bauernhanni“: Pyrotechnik. Man kann natürlich argumentieren, dass sie eben verboten ist, Tatsache war aber auch dass sie im Rahmen der Choreographie und zur Illustrierung der diversen Stadionmagazinen gerne verwendet wird und ausser einer Menge Rauch und ein bischen Helligkeit nichts weiter passiert ist. Im medial offenbar total langweiligen „Ländle“ waren diese eigentlich nicht weiter erwähnenswerten Vorfälle ein Blätterrauschen von fast einer Woche wert, es wurde ein Szenario ähnlich dem beim Wiener Derby vom Mai entworfen und dabei noch viel weiter übers Ziel hinausgeschossen als es den Protagonisten aus Wien je eingefallen wäre: Der Fansektor wird geschlossen, die dort ansässigen Personen - auch jene die an diesem Spieltag nichteinmal anwesend waren - mit Stadionverboten (werden wohl Hausverbote sein, da es in der dritten Liga keine SV geben kann) bestraft. Der Capo der BIANCO NERO SUPPORTERS BREGENZ, ein bekennender Schwarzweisser und Gegner von Gewalt am Fussballplatz bekam das meiste Fett ab, ihm wurde perfiderweise eine Mitschuld an dem Gewaltexzess – der ich wiederhole es nochmal, nie stattgefunden hat – zugeschrieben. Rache für die Obmannchoreo ?

Die vollständige Entscheidung des SC ……. Bregenz/Schwarz Weiss Bregenz kann man auf der Homepage lesen. Hier nur einige Auszüge:

Chaoten sind existenzielle Bedrohung für jeden Sportverein
Der Rivella SC Bregenz ist die sportliche Heimat für über 300 Kinder und Jugendliche; auf unseren Heimspielen begrüßen wir regelmäßig zwischen 500 und 800 wahre Fans unseres Vereins. In den vergangenen sechs Jahren haben alle Beteiligten hart und viel daran gearbeitet, den Rivella SC Bregenz als wirtschaftlich gesunden, sportlich erfolgreichen Hauptstadtverein aufzubauen. Wir werden es nicht zulassen, dass ein kleiner Haufen unverbesserlicher Chaoten uns allen die Freude am Fußball nimmt. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie das Ansehen unseres Vereins derart beschädigt und die Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer gefährdet wird.

Wir stellen hiermit nochmals klar:
• Weder vor, während noch nach dem Spiel hat es im Stadion Ausschreitungen oder gewalttätige Vorfälle gegeben. Überhaupt hat es seit der Gründung des Rivella SC Bregenz keine Ausschreitungen im Stadion gegeben.

• Es kam nach dem Spiel zu keinen Ausschreitungen oder Schlägereien vor dem Stadion. Die Exekutive hat hier sehr schnell und professionell reagiert und die Chaoten an der Umsetzung ihrer gewalttätigen Pläne gehindert.
• Im Vorfeld des Spiels fanden Gespräche mit Vertretern aller Gruppen statt, deren Ergebnis gemeinsam mit den Erfahrungen der vergangenen Monaten dazu geführt hat, dass wir uns entschieden haben, dieser Personengruppe den Zutritt zu Stadion zu gewähren. Wir mussten leider feststellen, dass den Versprechungen der Chaoten leider kein Glauben geschenkt werden kann.


Etwas eigenartig dieses Elaborat. Einerseits will man gegen Chaoten vorgehen andererseits hat es keinerlei Vorfälle gegeben. Was jetzt ? Ein verfrühter Faschingsscherz oder im Zustand rauschiger Festspiellaune geschrieben ? Der Mannschaft wurde im übrigen verboten, Kontakt mit den Fans aufzunehmen oder mit ihr zu sprechen – so etwas wie Meinungsfreiheit gibt es innerhalb des Bregenzer Stadions wohl nicht – und durch ein Vorstandsmitglied (nein es war nicht der Obmann, den gibt’s ja noch immer nicht) wurden wilde Geschichten verbreitet. Einfach nur übel. Ich könnte kotzen.

„NEIN ZUM BREGENZER WEG - GEGEN PAUSCHALISIERUNG UND VORVERURTEILUNG VON FANS!“
Die andere, wohl ein wenig realistischere Darstellung der "Derbyvorfälle" findet ihr hier:


http://bnsb05.blogspot.com/

Der Inhaber dieses auf der Homepage nach wie vor beworbenen Blogs ist im übrigen ident mit jenem Herren der als Wortführer der Gewalt Stadionverbot hat. Wer sich bisher noch nicht an den Kopf gegriffen hat der kanns spätestens jetzt tun.

Meine Conclusio dieser Sache ist: ab heute bin ich auch "Dauerabwesender Bregenzer Stadionverbotler. " Macht doch auch alle mit. Lohnt sich.

http://www.facebook.com/groups/235086373201095/